Emotionale Rückschau:100 frohe Gesichter

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Die Zukunft positiv mitgestalten. So lautete der Appell von Elternsprecher Heiko Busch an die Absolvia des Josef-Hofmiller-Gymnasiums. (Foto: Marco Einfeldt)

Das Hofmiller Gymnasium verabschiedet die Absolvia 2019

Von Henrike Schulze-Wietis, Freising

"The Show must go on" - mit diesem Titel eröffnete der Chor des Josef-Hofmiller-Gymnasiums die Abiturfeier 2019. Der erste Vorsitzende des Elternbeirates Heiko Busch integrierte das Motto des diesjährigen Kirchentages: Vertrauen. Er bedankte sich für das Vertrauen der Schüler in ihre Eltern, die ihre Kinder durch die Schulzeit begleitet hätten - auch wenn dies nicht immer ganz einfach gewesen sei. Angelehnt an eine Rede von Frank-Walter Steinmeier plädierte Busch für eine Zukunft ohne Diskriminierung und mit Digitalisierung, die es möglich mache, dass alle Schüler die gleichen Informationen erhalten dürften - egal, wo sie lebten. Außerdem sprach er die Friday-for-Future-Demos an: Obwohl er als Elternteil kein Schulschwänzen unterstützen könne, erkannte er das Engagement der Schüler an. Es sei die Aufgabe der Absolventen, die Zukunft mitzugestalten. "Engagiert euch!", lautete sein eindringlicher Appell. Die Fakten des Klimas seien seit 30 Jahren bekannt, aber vor allem die Schüler hätten dafür gesorgt, dass sich jetzt endlich für eine klimafreundliche Zukunft eingesetzt werde. Für seine Aufforderung "Mehr Windräder, weniger Braunkohle in Bayern" erhielt Busch eine Menge Beifall. Oberstufenkoordinator Henning Arndt weckte mit seiner Rede beim Publikum eine Menge Emotionen: zunächst erzählte er diverse Anekdoten aus der gemeinsamen Zeit mit seinen Schülern: von Zuspätkommern und ihren diffusen, aber unterhaltsamen Ausreden. Und über Schüler, die bei einer Prüfung mit "nur" 13 Punkten (1 Minus) am Bestehen ihres Abis gezweifelt hätten.

Neben diesen unterhaltsamen Geschichten sprach der Oberstufenkoordinator über die Schicksalsschläge des Abiturjahrgang: Eine Schülerin kann aufgrund schwerer Krankheit erst im nächsten Jahr das Abitur antreten. Ein Abiturient verlor während der Schulzeit seine Mutter und habe diese schwere Zeit trotzdem gemeistert. "Deine Mama wäre sehr stolz auf dich, wenn sie bei uns wäre", so Arndt mit brechender Stimme. Ebenfalls wurde ein Absolvent erwähnt, der lange Zeit im Krankenhaus verbringen musste und somit nicht am Unterricht teilnehmen konnte. Dank der Organisation der Schule wurde ein Typisierungstag organisiert, durch den ein passender Spender für den Abiturienten gefunden wurde. Er hält heute sein Abiturzeugnis in der Hand.

Zuletzt sprach Arndt über die umstrittene Abiturprüfung, die weder bei den Lehrkräften noch bei Schülern für Unruhen gesorgt hätten - erkennbar am Ergebnis: "Wir haben keine Katastrophe, sondern das drittbeste Abitur seit G8 und einen Matheschnitt von 2,7", lobte Arndt. Mit den besten Glückwünschen und dem Glauben an sich selbst wurden die 100 Absolventen des JoHos in ihre Zukunft entlassen, die sie selber gestalten sollen

© SZ vom 29.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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