Eltern zeigen Verständnis:Ski heil

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Eltern haben Verständnis, wenn Skikurse für Kinder wegen der Wetterlage verschoben werden. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Aus Sicherheitsgründen verschieben Veranstalter Fahrten in Wintersportgebiete. Inzwischen entspannt sich die Lage

Von Nora Schumann, Freising

Massen an Schnee, gesperrte Straßen, Lawinengefahr. Das Team des Jugendtreffs Allershausen zieht daraus die Konsequenzen und verschiebt seine am 19. Januar geplante Ski- und Schlittenfahrt nach Söll um zwei Wochen auf den 2. Februar. Man wolle "aufgrund der aktuellen Schneeverhältnisse sowie Wetteraussichten und Straßenbedingungen" kein unnötiges Risiko eingehen, heißt es in der Begründung. Auch die Skischule Freising hat einen ihrer Kurse vom vergangen Dienstag auf den kommenden Donnerstag verschoben. "Da, wo wir hinfahren wollten, wären wir nicht hingekommen", sagt Benjamin Bäcker. Von heute an seien die Skigebiete aber wieder eröffnet.

Bäcker betreibt gemeinsam mit Wolfgang Rustler die Skischule in Freising. Die Sicherheit der Kunden und Skikursteilnehmenden gehe vor, aber "ein Skigebiet kann es sich nicht leisten, aufzumachen wenn es gefährlich wäre", erklärt Bäcker. Es könne immer noch sein, dass einige Pisten wegen Lawinengefahr gesperrt seien, sagte Bäcker. Abseits der Piste würde in seinen Kursen sowieso nicht gefahren werden, "für Skilehrer ist es im normalen Kursbetrieb nicht erlaubt außerhalb der regulären Pisten zu fahren", erläutert der Skilehrer Bäcker. Bei Kinderkursen käme auch keines der Kinder auf die Idee, sich von der Gruppe abzusetzen. Die Skischule Freising hat sich über die Jahre auch auf Zwergerlkurse, oft in Kooperation mit Kindergärten, spezialisiert. Von den Eltern werde das gut angenommen, sagt Bäcker. Diese seien einverstanden gewesen, dass die Kurse jetzt verschoben werden, erläutert er.

Umsatzeinbußen für die Skischule gebe es durch die Wetterlage in gewissem Maße. "Alles, was man verschieben und umorganisieren muss, ist natürlich mehr Aufwand und mehr Arbeit", sagt Bäcker. Aber der Skischule sei es wichtig, dass die Kunden ihren Unterricht trotzdem wahrnehmen könnten. Die Kurse werden verschoben und gegebenenfalls erhält der Kunde eine Gutschrift. "Wir sind da sehr kulant", sagt Bäcker.

Die Informationen darüber, ob ein Skigebiet erreichbar und befahrbar ist, erhalten Bäcker und Rustler über langjährig aufgebaute Kontakte. "Wir unterhalten uns natürlich untereinander", sagt Bäcker. In den vergangenen Tagen hat er miterlebt, dass die Leute in den Bergen "wirklich hart zu kämpfen hatten" mit den Schneemassen. "Wir sind einfach nicht mehr vorbereitet auf diese Winter", resümiert er.

Trotz des vielen Schnees bleibt Bäcker aber gelassen. "Wir sind im Jahr so viel draußen und können Situationen ganz anders einschätzen, die ganzen Ängste und Erwartungshaltungen sind da anders", erklärt er. Die Aussagen von Personen, die vor Ort in den Bergen wohnen, würde er zwar niemals anzweifeln, "wenn die sagen, das geht nicht, dann geht's halt einfach nicht", aber Skifahren sei eine Draußensportart, da müsse man auch als Skischule flexibel sein. "Im Winter schneit's halt mal", sagt Bäcker.

Die Skiklubs im Landkreis Freising sind noch flexibler, weil sie keine Umsatzeinbußen fürchten müssen. Sie wählen ihre Ausflugsziele nach dem aktuellen Pistenstand aus. Am vergangenen Wochenende sei der Skiclub Rudelzhausen-Tegernbach beispielsweise im Zillertal in Österreich gewesen und hätte keinerlei Probleme mit Pistensperrungen oder Verkehrsüberlastungen gehabt, sagte die Vorsitzende Judith Ranzinger.

Ganz pragmatisch halten es die Freisinger Ski-und Bergfreunde. Sie empfehlen ihren Mitgliedern und Interessierten, sich wegen der unsicheren Wegezustands- und Wetterlage vorab über ihr Infotelefon zu informieren

© SZ vom 16.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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