Einsatz im Erdbebengebiet:Navis bleibt noch bis Ende Mai

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Das Team leistet medizinische Hilfe in Nepal und bereitet Wasser auf

Von Gudrun Regelein, Freising

Nach über 14-tägigem Einsatz in Nepal landete am Sonntagabend Team I der Moosburger Organisation "Navis - schnelle Hilfe ohne Grenzen" wieder in München. Zehn Helfer des Teams II flogen bereits am vergangenen Donnerstag nach Kathmandu und übernahmen die Arbeit im Camp. "Es geht allen zurückgekehrten Navis-Mitgliedern gut", sagt Pressesprecherin Tanja Voges. Das schwere Nachbeben in der vergangenen Woche habe glücklicherweise keine größeren Schäden angerichtet, die Helfer seien mit dem Schrecken davongekommen. Die Logistiker hätten bei der Auswahl des Standortes darauf geachtet, die Zelte an einem erdbebensicheren Ort, also nicht in der Nähe einsturzgefährdeter Gebäude, aufzuschlagen. "In einem Erdbebengebiet würden wir mit unserem Lager natürlich niemals in ein Gebäude gehen."

Der Verein Navis hatte bereits kurz nach dem verheerenden Erdbeben Ende April ein "Fact Finding Team" nach Nepal geschickt. Die zehn Helfer des Teams I errichteten dann gemeinsam mit Mitgliedern der Organisation "Apotheker ohne Grenzen" das Camp im etwa zehn Kilometer östlich von Kathmandu gelegenen Bhaktapur. Danach begannen die Ärzte im Team - unter ihnen zwei nepalesische Mediziner - mit der Versorgung von täglich etwa 100 Patienten. Überwiegend ambulante chirurgische Behandlungen, wie Eingipsen, Röntgen und die Wundversorgung, seien derzeit notwendig. Zudem werden jeden Tag Tausende Liter Trinkwasser mit einer Wasseraufbereitungsanlage produziert. Nachdem es Probleme mit Membranen der Anlage gegeben hatte, war Navis-Mitglied Helmut Unger vergangene Woche kurz entschlossen mit Ersatzteilen nach Nepal gereist. Mittlerweile laufe die Anlage wieder.

Die Mitglieder des Teams II - Ärzte, Logistiker und Techniker - übernahmen nun am Wochenende reibungslos den Dienst im Camp. "Das wird unser letztes Team in Nepal sein", berichtet Voges. Der Einsatz werde noch bis Ende Mai laufen, dann "ist unsere Hilfe, die schnelle Hilfe, erledigt". Eine zweite, vor kurzem nach Nepal transportierte Trinkwasseraufbereitungsanlage, die an das Kinderkrankenhaus in Bhaktapur übergeben wurde, werde aber dauerhaft dort bleiben. Derzeit schulten Navis-Techniker Nepalesen, die diese dann betreiben könnten. Das Camp in Bhaktapur werde eventuell der Samariter-Bund aus Österreich übernehmen, "derzeit verhandeln wir darüber".

© SZ vom 19.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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