Erstes Jahr:Bärling im Aufwind

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Das Regionalgeld kommt immer besser bei den Bürgern und bei den Geschäften an. Erstmals profitieren nun auch die zwölf bisher gemeldeten Förderprojekte von der neuen Währung

Von Petra Schnirch, Freising

Der Bärling, das Freisinger Regionalgeld, wird in diesen Tagen ein Jahr alt. Am caritativen Christkindlmarkt 2014, vor ziemlich genau einem Jahr, waren die ersten druckfrischen Scheine ausgegeben worden. Auch an diesem Wochenende ist die Initiativgruppe dort mit einem Stand am Marienplatz vertreten. "Das Projekt liegt mir sehr am Herzen", sagt Erhard Schönegge. Mit den ersten zwölf Monaten ist er sehr zufrieden. Es sei gelungen, eine Basis aufzubauen. Eigentlich will er sich aber gar nicht lange mit einem Rückblick aufhalten und hat schon wieder die nächsten Ziele vor Augen.

Die Zahl der ausgegebenen Wertgutscheine steigt stetig. 35 Geschäfte akzeptieren die Freisinger Währung bereits. Mittlerweile sind nach Angaben der Initiative 13 000 Bärling im Umlauf, vor zwei Monaten waren es noch fast 800 weniger. Rechnet man das Regionalgeld aus dem bargeldlosen Zahlungsverkehr dazu, beträgt die gesamte Tauschsumme sogar 15 000 Bärling. Vor allem vom Bezahlen mit der elektronischen Karte verspricht sich Schönegge viel. Im zweiten Jahr will sich die Initiative darauf konzentrieren, die Technik dafür zu optimieren und das Verfahren bekannter zu machen.

Angelaufen ist auch der Bärling-Umtausch in der Freisinger Innenstadt. Bisher erhielten die Verbraucher das Regionalgeld nur bei der Lebensart GmbH an der Erdinger Straße 45 in Lerchenfeld, seit Mitte Oktober geben auch die Mitarbeiter der Tourist-Info am Marienplatz die Wertgutscheine aus. Etwa 100 bis 200 Euro werden nach Angaben der Stadt bisher im Schnitt pro Woche gewechselt. Dort liegen auch Flyer zum Regionalgeld aus.

Erstmals profitieren nun auch die zwölf bisher gemeldeten Förderprojekte von der neuen Währung. Drei Prozent der Umtausch-Summe gehen jeweils an eine dieser Organisationen - der Verbraucher kann selbst bestimmen an welche. 450 Bärling kamen so zusammen. Senkrechtstarter unter den Profiteuren ist das Attenkirchener Kulturprojekt Tutuguri. Es ist erst im Mai, beim Uferlos-Festival dazugestoßen, hat aber offenkundig viele Fans unter den Bärling-Nutzern. Derzeit liegt der Verein schon auf Platz zwei der Statistik - hinter der Regionalgeldinitiative, die viel früher angefangen hat, Förderprozente zu sammeln. Übergeben werden die Spenden an diesem Samstag um 10.30 Uhr am Bärling-Stand. Leider sei die Summe noch nicht so groß wie erträumt, bilanziert Sabine Schweighöfer von der Regionalgeldinitiative. Der übergeordnete Verein Regio haben den Betrag aber verdoppelt. Die Übergabe ist für sie auch ein weiterer Schritt, um auf die Ziele des Bärling aufmerksam zu machen: Im Vordergrund stehe die Stärkung der regionalen Wirtschaft. "Denn wenn das Geld in der Region bleibt, haben wir alle etwas davon."

Am Stand auf dem Christkindlmarkt auf dem Marienplatz informiert das Bärling-Team über das Regionalgeld, es können Scheine getauscht werden. Außerdem gibt es Kuverts mit Bärling-Wertgutscheinen mit jeweils gleicher Seriennummer zu 36 und 86 Euro.

© SZ vom 12.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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