Ein Höhepunkt der Faschingssaison:Fast wie in Wien

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Der Luitpoldball vermittelt den Flair des berühmten Opernballs - und der Freisinger Oberbürgermeister zeigt, was er als Sänger kann.

Von Franz Vogl, Freising

Freising kann nicht viele festliche Bälle vorweisen, aber der Luitpoldball am Samstag in der prächtig geschmückten, gleichnamigen Halle gehörte heuer sicher zu den landkreisweiten Höhepunkten der Ballsaison. Über 450 festlich gekleidete Ballbesucher wurden vom Schweizer Sinfonieorchester Rothenburg aus dem Kanton Luzern und einem glänzenden Unterhaltungsprogramm bis weit nach Mitternacht in ihren Bann gezogen. Monika Riesch und die Wählervereinigung Freisinger Mitte boten bei der dritten Auflage dieses Balles etwas fürs Herz und fürs Auge. Da verwunderte es nicht, dass die Halle lange gut gefüllt war.

Für den emotionalen Höhepunkt sorgte allerdings der Überraschungsgast des Abends. Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher war lange in erster Linie in seiner Eigenschaft als Stadtoberhaupt auf dem Ball, doch kurz nach Mitternacht tauchte er als Solosänger auf der Bühne auf und stellte sein großartiges Sangestalent unter Beweis. Begleitet von den 55 Mitgliedern des Sinfonieorchesters füllte er mit seiner kraftvollen Stimme den Saal und ließ die Besucher zu Sinatras "My Way" den Atem anhalten - eine sehr gekonnte Darbietung, die dem Oberbürgermeister Begeisterungsstürme für diesen mutigen Auftritt einbrachte.

Monika Riesch hatte mit einem neunzehnköpfigen Team großen Aufwand in die Dekoration der sonst eher nüchternen Luitpoldhalle gesteckt: Weiße Stoffbahnen, ein übergroßer Kronleuchter über der Tanzfläche, Blumenarrangements und Kerzenständer auf den Tischen sowie zahlreiche elegant gekleidete Damen und Herren auf der immer bestens besuchten Tanzfläche ließen Opernballflair in der Halle aufkommen. Und wie in Wien gab es keine kleine Tanzband, sondern ein überragend spielendes großes Orchester, das ein sehr abwechslungsreiches Repertoire vom klassischen Wiener Walzer bis zu lateinamerikanischen Tänzen und Discosound a la Abba präsentierte. Die Gäste waren vom Orchester unter Leitung von Dirigent Dan Covaci-Babst und Konzertmeisterin Beatrice Covaci-Babst hellauf begeistert: "Da lässt es sich gleich besser tanzen, wenn man diesen Sound hört und sich tragen lässt", sagte ein begeisterter Tänzer auf dem Parkett.

Der Einzug und Auftritt der zehn Debütantenpaare, die Monika Riesch selbst vorbereitet hatte, sowie die von Natalie Gnatiouk trainierten Balletttänzerinnen der Freisinger Musikschule waren zwei tänzerische Höhepunkte des Balles. Wie in Wien schwebten die jungen Damen beim "Tanz der Schneeflocken" aus dem Nussknacker-Ballett über die Fläche und demonstrierten perfekten Zehenspitzentanz.

Neben der Gesangseinlage des OB konnten die Besucher auch der Stimme von Irmi Stich, der Sängerin der "Boneless Cheese"-Band lauschen, die ebenfalls gekonnt mit dem Orchester harmonierte, und die Liedertafel Au präsentierte einen kleinen Ausschnitt aus dem Benefiz-Musical "BIG", das im Mai und Juni 2018 von den "Auer Voices" von Thomas Hofstetter in der Hopfenlandhalle auf die Bühne gebracht werden soll. Nach der obligatorischen Münchner Francaise verabschiedeten sich die Schweizer Musiker und machten der Tanzband "Boneless Cheese" Platz, die bis 3 Uhr früh dafür sorgte, dass die tanzbegeisterten Besucher auf ihre Kosten kamen.

© SZ vom 22.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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