Ein bisschen provokant:Schüler zeigen die "Arschkarte"

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Camerloher-Gymnasium eröffnet neue Kunsträume mit einer Ausstellung

In drei neuen Räumen zeigt das Camerloher-Gymnasium künftig eine Ausstellung mit dem Titel "Arschkarte". Das achtwöchige Projekt präsentiert jeden Dienstag neue Werke verschiedener Schüler aus den Bereichen Zeichnung, Malerei, Architektur, Fotografie und Film. Gleichzeitig findet mit der Ausstellung auf über 150 Quadratmetern die Einweihung der neuen Kunsträume statt, die nach der Sanierung des Gymnasiums entstanden sind. Eröffnet werden sie an diesem Dienstag, 19. Januar, um 20 Uhr.

Der ehemalige Pausenverkaufsraum ist zur Galerie umfunktioniert worden. Er öffnet sich durch eine große Scheibe und gibt die Werke im Inneren preis. Der Öffentlichkeit soll die neue Ausstellungsfläche nun regelmäßig Bilder, Performances, Lesungen und Installationen vorstellen. Eine Tür weiter, gleich neben dem sanierten Kunstsaal, befindet sich ein neues Kreativlabor. Dort können Schüler an Computern und in Gruppen arbeiten. Zusammen schaffen die drei Räume auf rund 200 Quadratmetern Platz für die Kreativität der Schüler.

Den durchaus provokanten Namen der Eröffnungsausstellung wählten die acht Schüler des Kunst-Additums der Q 12 deshalb, weil nun jeder von ihnen in den nächsten Wochen die Schulgemeinschaft und die Stadt mit einer überzeugenden Installation beeindrucken soll. Jeder habe also einmal die "Arschkarte" gezogen. Gerhard Schebler, der das Projekt als Kunstlehrer betreut, hat noch eine weitere Interpretation parat: "Womöglich ist der Titel auch eine Reaktion auf aktuelle Befindlichkeiten der G-8-Schüler." Auch dass sich im Titel mit ars und art das lateinische und das englische Wort für Kunst verstecke, sei kein Zufall. Man sei auf jeden Fall froh, sich dank der neuen Räume neuen pädagogischen Konzepten und Herausforderungen stellen zu können. Beispielsweise könne man bei Gruppenarbeiten im Kunstunterricht nun das Kreativlabor miteinbinden.

Der Inhalt der Ausstellung orientiert sich an drei Oberthemen im Kunst-Additum, das Schülern die Möglichkeit bieten soll, ihren fachlichen Neigungen und Interessen vertieft nachzugehen. Diesmal waren Körper, Objekt und Architektur die inhaltlichen Vorgaben. Zu sehen bekommt der Besucher deshalb unter anderem ein mit Schmuck behangenes Dekolleté. Den Interpretationen der Besucher sind keine Grenzen gesetzt. Bestaunen kann man im Laufe der acht Wochen außerdem Designentwürfe für Lampen und Einfamilienhäuser oder eine "tanzende Rolltreppe".

Nach der Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 19. Januar, um 20 Uhr, hat für die erste Woche, beginnend am 26. Januar, Thao Mi Pham die erste "Unglückskarte" gezogen, gefolgt von Alessa Trausan und Lisa Thiel (wegen der Ferien erst von 16. Februar an). In Woche vier übernimmt Lena Link vor Vanessa Ilg und Vanessa Forster. Schließlich zeichnen Anne Gauger von 15. März und Laura Schröder von 5. April an verantwortlich.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten werktags von 8 bis 16.30 Uhr im Erdgeschoss der Schule an der Wippenhauser Straße 51, rechts vom Haupteingang, besucht werden.

© SZ vom 19.01.2016 / towa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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