"Eilentscheidung" des Oberbürgermeisters:Rettung für das Hüttendorf

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Auf einem neuen Grundgerüst entsteht in diesem Jahr das Freisinger Hüttendorf am Abenteuerspielplatz "Sebaldapur". (Foto: Marco Einfeldt)

Die Stadt hat die unkonventionellen Häuschen am Abenteuerspielplatz Sebaldhaus kurz entschlossen auf ein neues Gerüst stellen lassen, die Statik hatte Probleme bereitet. "Sebaldapur" kann in den Ferien die Pforten öffnen

Von Kerstin Vogel, Freising

Es war eine "Eilentscheidung", die Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher da kürzlich treffen musste: Geld musste bewilligt werden, schnell, weil es um die Statik einiger Gebäude ging. Es drohte praktisch der Abriss eines ganzen Baugebietes, das schon in Kürze bezogen werden soll, doch die Stadt konnte die Siedlung mit Hilfe des Hochbauamtes gerade noch einmal retten, wie es in der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses hieß. Beteiligt war an dieser Rettungsaktion auch die Stadtjugendpflege, denn bei den Gebäuden, in die da so dringend investiert werden musste, handelte es sich um die Spielstadt am Sebaldhaus . . .

Immer in den Ferien verwandelt sich das städtische Gelände am südlichen Ortseingang in einen bunten Abenteuerspielplatz für die Freisinger Kinder, zu dem vor allem im Sommer unabdingbar auch das Hüttendorf gehört. Die Gebäude werden Jahr für Jahr sechs lange Wochen nach einem zuvor ausgegebenen Motto von den Kindern umgebaut und individuell gestaltet - und offenbar sind sie dabei mit der Zeit auch immer größer geworden. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und Robert Naujokat, der Leiter des Hochbauamtes, konnten sich jedenfalls daran erinnern, als Kinder höchstpersönlich auf dem Spielgelände am Sebaldhaus an den Hütten herumgebastelt zu haben, waren sich aber einig, dass "damals alles viel kleiner war".

In seiner Eigenschaft als Angestellter der Freisinger Stadtverwaltung musste Naujokat im Ausschuss nun zudem ganz bürokratisch feststellen, dass es sich bei den Hütten "um kein zugelassenes Spielgerät" gehandelt habe. Deshalb habe man einen Statiker eingeschaltet - und die Kosten für dessen Gutachten waren es, die der Oberbürgermeister nun so schnell bewilligen musste. Schließlich stehen die Sommerferien vor der Tür und die Stadtjugendpflege hat das diesjährige Motto bereits ausgegeben: Nach "Sebaldapur" werden die Kinder heuer kommen - und dort "indische" Ferienwochen verbringen.

Insgesamt hat die Stadt etwa 35 000 Euro in die Optimierung und Sicherung des Abenteuerspielplatzes investiert, wie es in einer Mitteilung aus dem Presseamt heißt. Die Kinder, die mit Beginn der Sommerferien dort einziehen werden, finden eine völlig neue Hüttenkonstruktion vor, auf einem vom Hochbauamt geplanten Grundgerüst. Ein Teil der alten Hütten wurde dafür abgerissen. Ob denn bei der Planung des neuen Baugebiets die Belange des Naturschutzes berücksichtigt worden seien, erkundigte sich FW-Stadtrat Benno Zierer im Finanzausschuss augenzwinkernd: "Und wurde auch ein Brandschutzgutachten angefertigt?" Eschenbacher musste grinsend verneinen. Der zweite Fluchtweg sei aber gesichert, scherzte er: "Die Gebäude sind nicht so hoch, da kann man sich mit einem Sprung aus dem Fenster retten."

Aktuell gibt es noch freie Plätze am Sebaldhaus für Kinder von acht bis 14 Jahren. Die "Buchung" für die Sommerferien erfolgt wochenweise. Anmeldungen bei der Stadtjugendpflege: 0 81 61/23 18 70 (Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag jeweils von 9 bis 12 Uhr, Donnerstag von 15 bis 18 Uhr).

© SZ vom 22.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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