Ehrungen an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf:Preise für die Besten

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Ausgezeichnete Studenten: Florian Findl, Linda Schlosser und Korbinian Bogner (v. l.) sind beim Weihenstephaner Tag geehrt worden. (Foto: Marco Einfeldt)

Krankheitserreger bei Wurzelpetersilie, schonende Waldwirtschaft und Software für Kaffeeröster sind Themen der Arbeiten

Es ist eine schöne Tradition, dass beim Weihenstephaner Tag die besten Absolventen der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) ausgezeichnet werden. Am Mittwochnachmittag ehrte der Förderkreis für den Standort Freising Korbinian Bogner bei der kleinen Feier im Löwentorgebäude. Er schloss das Studium des Gartenbaus mit 1,4 ab, seine mit 1,3 bewertete Abschlussarbeit befasste sich mit der Wurzelpetersilie - ein derzeit sehr aktuelles Thema in der Branche.

Bedingt durch unbekannte Krankheitserreger konnte in den vergangenen zwei Jahren immer weniger Wurzelpetersilie geerntet werden. Bogner befasste sich mit den möglichen Ursachen in Literaturstudien und mit Infektionsversuchen - und identifizierte den Erreger schließlich. Seine Ergebnisse seien für die gärtnerische Praxis sehr wertvoll, da nun gezielt vorgebeugt werden könne, sagte Laudatorin Birgit Zange. Die Professorin ist Spezialistin für Pflanzenschutz und Botanik. Sie lobte die große Wissbegierde und die hohe Auffassungsgabe Bogners. Er habe sich "zurückhaltend, aber aktiv eingebracht".

Der Preis der Stadt Freising ging an Florian Findl. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher würdigte dessen Abschlussarbeit "Waldbauliche und forstbetriebliche Planung im Privatwald", für die es eine 1,0 gab. Am Beispiel des Waldes der Freiherrlich von Aufsees'schen Stiftung Bamberg entwickelte Findl eine mittelfristige Betriebsplanung. Das Besondere daran: Bei dem Bestand handelt es sich um einen ertrag- und strukturreichen Dauerwald. Der zeichnet sich dadurch aus, dass nur sehr vorsichtig eingegriffen wird - auf Kahlschläge beispielsweise wird zugunsten einer Einzelbaum-Nutzung verzichtet. Da nur sehr wenige Flächen in Bayern auf diese Weise gepflegt werden, musste Findl in seiner Bachelorarbeit zunächst Verfahren entwickeln, um den aktuellen Waldzustand zu erfassen. Die Betriebsplanung, die auf Grundlage dieser Daten entstand, ermöglicht es dem zuständigen Revierdienst nun, Entscheidungen bis hin zum Einzelbaum zu treffen und die Waldpflege weiter zu verbessern, wie es in der Laudatio heißt. Sein Studium des Forstingenieurwesens hat Florian Findl mit einer Gesamtnote von 1,5 abgeschlossen.

Beste Absolventin der Abteilung im mittelfränkischen Triesdorf ist Linda Schlosser mit einer 1,2. Sie studierte Lebensmittelmanagement. Für ihre Abschlussarbeit erstellte sie alle notwendigen Dokumente, um in einer mittelständischen Kaffeerösterei das Programm "IFS Global Markets - Food" einzuführen, das Standards zur Lebensmittelsicherheit garantiert. Herausragend sind laut Julia Helfert, die diese Arbeit betreut hat, Schlossers schnelle Auffassungsgabe, das hohe Engagement sowie ein "selbstkritischer Umgang mit der eigenen Leistung".

Den Festvortrag mit dem Titel "Mehr Speed - weniger Risiko" hielt Extremsportler Benedikt Böhm. Im Hauptberuf ist er internationaler Geschäftsführer von Dynafit, einem Ausrüster für Ausdauersportler am Berg. Zuvor studierte Böhm Wirtschaftswissenschaften in Oxford. In seiner Freizeit ist er Extrem-Skibergsteiger. Die Grenzerfahrungen hätten seine Management-Karriere mehr befruchtet, als jedes Buch oder jede noch so gute Ausbildung dies je gekonnt hätten, sagte er. Immer wieder zeigte er Parallelen von Extremsport und Wirtschaftsleben auf: Risiko, Entscheidungsfindung, Führung, Selbstdisziplin und vor allem Leichtigkeit seien von entscheidender Bedeutung.

© SZ vom 23.06.2017 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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