Durchwachsenes Wetter:Zu kalt, zu nass

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Das Wetter in den vergangenen Tagen hat so manchem Wirt das "Public Viewing"- Geschäft verwässert. (Foto: dpa)

Das "Public Viewing" zur Fußball-EM läuft nur schleppend an, viele Biergärten bleiben leer. Nur vereinzelt freuen sich Freisinger Veranstalter und Gastwirte über genügend Zuschauer

Von Clara Lipkowski, Freising

Von der Fußball-Europameisterschaft erhoffen sich viele Gastronomen ein gutes Geschäft. Mit Liveübertragung der Spiele und speziellen EM-Angeboten werben Wirte um Gäste. Wegen des durchwachsenen Wetters der vergangenen Wochen aber mussten Gastronomen in Freising umplanen und die Übertragung der Spiele von der Terrasse oder dem Biergarten nach innen verlegen. Georgios Mantzanas, der das griechische Restaurant Irodion am Marienplatz betreibt, sagt, er habe mehr erwartet, sei aber einigermaßen zufrieden, denn dafür säßen die Gäste nun drinnen, statt auf dem Platz. Einbußen habe er keine verzeichnet. Anders sieht es bei Tanguy Doron im Restaurant "La Petite France" aus. Er ist enttäuscht über die ausbleibenden Gäste. "Wir haben zusätzliche Kosten und weniger Reservierungen", sagt er. Eigens für die Übertragung hatte er einen großen Fernseher gekauft, "das hätte ich mir wirklich sparen können", stellt er verärgert fest. Am Donnerstag hatten nur 15 Gäste das Deutschlandspiel bei ihm geschaut. Die Frankreichspiele seien noch schlechter besucht gewesen, berichtet der Franzose. Überhaupt wundere er sich darüber, wie wenig in Freising los sei. Er vermute, dass die Freisinger bei dem mäßigen Wetter die Spiele zu Hause schauen. Weil einfach keine Gäste kommen, serviert Doron die geplanten EM-Menüs vorerst doch nicht. Auch der Rabatt von 20 Prozent auf den Bierpreis half dem Gastronomen bisher nicht. Michaela Hagl vom "Staudinger Keller" in Moosburg hat gleich nach dem ersten Deutschlandspiel reagiert: "Wir haben beim zweiten Spiel die Übertragung nach drinnen verlegt, denn beim ersten war total tote Hose." Im Biergarten hatte die Gastwirtin ein Zelt für die Gäste vorgesehen, da die aber wegblieben, bleibt es vorerst ungenutzt. Zwar hätten sie beim Deutschlandspiel am Donnerstag in der Gaststube dann gut zu tun gehabt, insgesamt aber erhoffe sie sich besseres Wetter, damit sich der Biergarten wieder fülle. Sie vermutet, dass vielen Gästen der Spielbeginn um 21 Uhr zu spät sei, gerade unter der Woche. Die eigens für die EM eingestellten Aushilfskräfte müssen noch auf ihren Einsatz warten.

Zufrieden mit dem Verlauf des Rudelguckens ist das MAC am Flughafen. Dort steht derzeit eine Tribüne für 2000 Fans. "Das Public Viewing ist gut angelaufen", berichtet Flughafenmitarbeiterin Swantje Simon. "Zwar haben wir nicht alle Karten verkauft, trotzdem sind wir mit der Zahl der Besucher zufrieden." Da die Tribüne überdacht sei, störe das schlechte Wetter auch nicht, sagt sie.

Norbert Bürger vom Freisinger Abseitsverein zeigt sich auch weitgehend zufrieden. Im Lindenkeller überträgt der Verein alle Spiele und verkauft an der "Abseitsbar" Getränke. Zwar seien bei schlechtem Wetter einmal nur zehn Fans gekommen, berichtet er, bei schönem Wetter aber etwa 200. Und auch beim letzten Deutschlandspiel am Donnerstag hätten die Fans dem Wetter getrotzt: "Trotz strömendem Regen haben 50 Zuschauer bei uns das Spiel gesehen", sagt Bürger erfreut, alle haben unter die Plane gepasst und es sich richtig gemütlich gemacht."

© SZ vom 18.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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