Diskussion mit den Bürgern:Pullinger wünschen sich ein Geschäft

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Einen S-Bahnanschluss gibt es in Pulling. Doch den Dorfbewohnern fehlt ein kleiner Laden für die Nahversorgung oder ein Café als Treffpunkt. (Foto: Sebastian Widmann)

OB Tobias Eschenbacher wirbt bei der Bürgerversammlung dafür, an der Umfrage für einen Dorfladen teilzunehmen. Kritik gibt es an den schlechten Radwegeverbindungen

Von Tobias Meindl, Pulling

Etwas mehr als 50 Bürger sind zur Bürgerversammlung in das Sportvereinsheim Pulling gekommen, um sich über laufende und anstehende Projekte zu informieren und vor allem, um mit OB Tobias Eschenbacher über aktuelle Probleme in dem Freisinger Gemeindeteil zu diskutieren. Der Oberbürgermeister hob die positive Entwicklung der Ortschaft und besonders das Wachstum hervor. Derzeit zählt Pulling 1668 Einwohner und es wird einiges in die Infrastruktur investiert, um nicht hinterher zu hinken. In einem Punkt waren sich die Bewohner jedoch einig: Die schlechten Radwegeverbindungen sind für viele ein Ärgernis.

"Wir setzen auf das Fahrrad als Fortbewegungsmittel", betonte Eschenbacher. Eines der großen Projekte sei der in beide Richtungen zweispurige Radschnellweg von München bis nach Freising, der vorzugsweise kreuzungsfrei an der Bahntrasse entlang entstehen soll. Diesen könnten auch bis zu 45 Stundenkilometer schnelle Elektro-Fahrräder nutzen. Die Verbindung sei eine echte Alternative zu Bahn oder Auto, die vor allem für Studenten der Technischen Universität interessant sein könnte, da sie Fakultäten in München, Freising sowie in Garching hat, sagte der Oberbürgermeister. Die genaue Trasse sei jedoch noch nicht bekannt. Ein solcher Radweg würde vielen Einwohnern den Umweg durch den Ort ersparen.

Ein weiteres Anliegen war die fehlende Nahversorgung in Pulling. Eschenbacher forderte alle Anwesenden dazu auf, an der geplanten Umfrage für einen Dorfladen in der Ortschaft teilzunehmen. Dabei geht es vor allem um die Bedürfnisse der Bürger und die Anforderungen, die das Geschäft erfüllen soll. Im Raum stehen verschiedene Konzepte, entstehen könnte ein klassischer Supermarkt, aber auch ein kleiner Laden mit den wichtigsten Alltags-Dingen und einem zusätzlichen Café, das als Treffpunkt dienen könnte.

Große Diskussionen über den Flughafen blieben diesmal aus. Tobias Eschenbacher verdeutlichte, dass im Zuge der aktuellen Klimadiskussion keiner damit kommen werde, eine dritte Startbahn zu fordern. Das Projekt liege derzeit auf Eis. Wichtig ist es dem Oberbürgermeister jedoch, gegen den Flugverkehr nach 22 Uhr vorzugehen. Da am Flughafen München kein absolutes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr morgens möglich sei, auch wenn dies die Weltgesundheitsorganisation für notwendig halte, forderte Eschenbacher Gebühren, die späte und vor allem laute Flüge teurer machten und somit der aktuellen Entwicklung entgegenwirken könnten.

Auch die Parksituation ist für die Pullinger derzeit ein Ärgernis. Ein Bürger machte sich über die Fahrbahnbegrenzung der Oberen Hauptstraße Richtung Bahnübergang lustig und fragte ironisch, ob den Arbeitern die Farbe ausgegangen sei. "Das ist ja wirklich ein Witz", fügte er schmunzelnd hinzu. Weitere Problemstellen seien die Erdinger Straße Richtung Freising, die parkenden Lastwagen vor der Kronthaler GmbH und dem Parkholservice an der Theodor-Scherg-Straße Richtung Giggenhausen. Die Anwohner forderten vor allen Parkverbotsschilder und höhere Bußgelder für Falschparker.

© SZ vom 24.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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