Die Welt zu Gott heimholen:Charisma entfalten

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Vier Ordensschwestern der Missionarinnen Christi haben sich im Pfarrhaus von St. Georg niedergelassen

Von Paula Gerhardus, Freising

Das Pfarrhaus der Gemeinde Sankt Georg hat seit Anfang Januar neue Bewohnerinnen: Vier Ordensschwestern der Missionarinnen Christi haben sich in Freising niedergelassen und dort eine neue Lebensgemeinschaft gegründet, zwei von ihnen wohnen bereits dort. Ulrike Baier arbeitete 17 Jahre als Ärztin im Kongo und ist zusammen mit Maria Platzköster eingezogen, die als Krankenschwester und Heilpraktikerin tätig war. Ebenfalls neu in Freising ist Hildegard Weismüller, die als Sozialarbeiterin zehn Jahre in Brasilien tätig war. Sie sollte an diesem Wochenende dazustoßen. Die letzte im Bunde ist Annelies Brunnlechner, die ursprünglich eine Ausbildung als Köchin absolvierte, momentan jedoch für die hauswirtschaftliche Leitung des Exerzitienhauses Maria Kirchental zuständig ist und deshalb vermutlich erst gegen Mitte April das Pfarramt beziehen wird.

Die Ordensgemeinschaft der Missionarinnen Christi wurde 1956 gegründet und umfasste zu dieser Zeit fünf Frauen, die sich in Freilassing zu einer geistlichen Lebensgemeinschaft zusammenfanden. Heute zählt der Orden mehr als 130 Mitglieder, darunter fast ein Drittel aus Afrika und Brasilien. Die Mission lautet, damals wie heute, "die Welt zu Gott heimzuholen". Als im Pfarrheim durch Umbauten neuer Raum entstand, suchten die Schwestern zeitgleich nach einer Möglichkeit, ihre Wohngemeinschaft zu realisieren. "Das hat gepasst wie der Schlüssel ins Schloss", sagte Pfarrer Lederer. Bis dahin war es allerdings ein langer, mitunter steiniger Weg. Die Regionalleiterin Christine Rod "hatte das Projekt seit Langem im Kopf", so Ulrike Baier, "doch immer gab es irgendwelche kleinen Schwierigkeiten. Wir dachten uns, es müssen doch auch Pfarrhäuser im Raum München frei werden". Mittlerweile konnte man diese Vorstellung verwirklichen und den Schwestern ist es weiterhin möglich Ehrenämter in der Großstadt selbst auszuüben.

"Eine sehr schöne Stadt", sei Freising sagen Maria Platzköster und Ulrike Baier einmütig. "Nicht so hektisch wie München", meinen die beiden Schwestern schmunzelnd. "Die Lebensgemeinschaft bleibt so lange bestehen, wie es geht", erklärt auch Markus John, Diakon aus Moosburg. In St. Georg wurden die Schwestern bereits vorgestellt, die anderen Pfarrverbände sollen nach und nach folgen. "Man muss ja nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen", sagt Pfarrer Lederer und lacht.

"Für uns ist es auch wichtig zu zeigen, dass unsere Türen hier immer offen stehen, zum Beispiel für ein Gespräch", so Maria Platzköster. Wie genau sie sich einbringen werden, werde sich in der Zukunft zeigen. Es gehe dabei nicht darum, Dinge umzukrempeln oder Arbeitslücken zu füllen, sondern vielmehr darum, sich individuell dort einzubringen, wo man könne und möchte. "Wir möchten gerne an dem, was besteht, mitwirken." Das versichert auch Pfarrer Lederer, "Sie sollen hier nicht Löcher stopfen, sondern Charismen entfalten".

© SZ vom 29.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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