Immer mehr Menschen sind Kunden bei der Tafel Freising. Waren es Anfang 2015 noch 200 bis 220 pro Woche, so stieg deren Zahl im März und dann noch einmal im Spätherbst auf über 250 an. Der Grund für diesen Zuwachs sei die steigende Zahl der Asylbewerber, die sich unter anderem bei der Tafel versorgen, berichtete Peter Bach, Vorsitzender der Tafel, bei der Mitgliederversammlung am Mittwochabend. Deshalb habe man bei einer außerordentlichen Versammlung im Januar einen zweiten Sammel- und Ausgabetag beschlossen.
Da die Versorgung der Flüchtlinge in der Unterkunft in der General-von-Stein-Straße mit warmem Essen eingestellt wurde und weil zahlreiche weitere Asylbewerberunterkünfte geplant sind, werde die Zahl der Kunden voraussichtlich weiter wachsen. Allerdings könne die Tafel nicht noch mehr Menschen bedienen, sagte Bach. Gründe dafür seien - neben der begrenzt zur Verfügung stehenden gespendeten Warenmenge - die beschränkten Helferkapazitäten. Derzeit arbeiten 78 der insgesamt 107 Mitglieder aktiv mit. Mit dem zweiten Sammel- und Ausgabetag haben sich ihre Einsatzstunden von etwa 200 pro Woche auf bis zu 270 Stunden erhöht. Die Tafel Freising werde deshalb vorerst nur noch Familien als Neukunden aufnehmen, kündigte Bach an. Derzeit versorge man bis zu 320 Kunden pro Woche, mit den Familienangehörigen seien das durchschnittlich 620 Menschen. Ende Dezember 2015 waren 530 Kunden im Besitz eines gültigen Tafelausweises - darunter sind neben vielen Flüchtlingen und Asylbewerbern (44 Prozent) auch Empfänger von Sozialleistungen, Rentner und andere bedürftige Menschen. Im vergangenen Jahr war der langjährige Vorsitzende Eberhard Graßmann aus Altersgründen zurückgetreten. Peter Bach wurde für die Restperiode zu seinem Nachfolger bestimmt. Er wurde bei den Neuwahlen am Mittwochabend genauso wie Gundi Kürten als zweite Vorsitzende und Elmar Stangl als Schatzmeister im Amt bestätigt. Nach nahezu zehn Jahren legte Alt-OB Dieter Thalhammer die Schirmherrschaft für die Tafel Freising nieder - diese übernahm Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher.