Der logistische Aufwand wird größer:Gummistiefel gehören dazu

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Seit Anfang der Woche laufen die Vorbereitungen für das Open Air am Vöttinger Weiher - Regen stört hier keinen mehr

Janto Oellrich ;

Die Bühnen, das Cateringzelt und die meisten Absperrungen stehen schon. Doch noch ist es ruhig am Vöttinger Weiher. Ab und zu hört man, wie Metallstangen verschraubt werden und vereinzelt tragen kräfte junge Männer Teile von Bauzäunen über das saftige Gras. Gerade baut eine kleine Gruppe gelassen eine Bar aus leeren Bierkästen. Ab Freitag wird es mit der Ruhe vorbei sein.

Am 5. und 6. August findet am Vöttinger Weiher wieder das Open-Air-Festival von "Prima Leben und Stereo", kurz: "PLUS", statt. Auf dem Gelände um den Weiher werden in den zwei Tagen voraussichtlich rund 3500 Menschen zur Musik von 14 Bands tanzen und feiern. Seit Anfang der Woche laufen bei sommerlichen Temperaturen die Vorbereitungen für das Musikfestival. Schon dabei fällt auf, was das Open-Air von anderen Festivals unterscheidet.

Veranstaltet wird das "Plus"-Open-Sir vom gleichnamigen Freisinger Kulturverein. Insgesamt 260 ehrenamtliche Helfer übernehmen dabei alle relevanten Aufgaben wie die Organisation, den Auf- und Abbau, aber auch den Getränkeverkauf. Die Freiwilligen müssen noch den Weg zum Festival ausschildern und bestimmte Bereiche des Geländes wie das Sanitätszelt kennzeichnen. Dafür haben sie etliche Holzbretter in Handarbeit bemalt.

Reinhard Fiedler, einer der Organisatoren der Veranstaltung fährt mit einem kleinen Bagger Eisenstangen über das Feld. Das Besondere am "Prima Leben und Stereo" sei vor allem die familiäre, gemütliche Atmosphäre, betont er. Den Besuchern gefalle dieser Charakter und sie kämen daher aus ganz Deutschland und Österreich zu dem vergleichsweise kleinen Festival, fügt Fiedler stolz hinzu. Einige Meter entfernt fotografiert ein Helfer zwei seiner Kollegen, während diese die Absperrungen mit Bannern verkleiden. Man kennt sich offenbar gut.

Trotz des entspannten Arbeitsklimas wird das Festival professionell vorbereitet. Die gesamte Infrastruktur gleicht in etwas übersichtlicherem Umfang der eines großen, kommerziellen Festivals. Die imposante Hauptbühne wird von einer darauf spezialisierten Firma errichtet, das Festival- und Campinggelände ist komplett umzäunt und es wird einen Backstagebereich für die Musiker geben. Für die norwegische Band "Kaizers Orchestra" mussten die Veranstalter zwei überdimensionale Mischpulte auftreiben und die Fläche hinter der Bühne erweitern, um das Equipment für den Auftritt der Gruppe am Samstag schon früher aufbauen zu können.

Der logistische Aufwand sei in den vergangenen Jahren zunehmend größer geworden, erklärt Fiedler. Vor einigen Jahren waren es gerade ein paar hundert Meter Bauzaun, heute sind es schon 2,5 Kilometer. Außerdem sind in diesem Jahr zusätzliche Auflagen für den Naturschutz und des Sicherheitskonzept mit der Stadt Freising vereinbart worden. An dem Charme des Festivals werde sich trotzdem nichts ändern, versichert der Organisator.

In einem Punkt unterscheidet sich das "Plus" nicht von anderen Festivals. Alle Beteiligten hoffen auf bestes Wetter. Vor allem, nachdem die Festivalbesucher im vergangenen Jahr im strömenden Regen durch knöcheltiefen Schlamm waten mussten. Während die Aufbauarbeiten derzeit bei blauem Himmel stattfinden, sind die Wetterprognosen für das Wochenende durchwachsen. "Es wird aber sicherlich 30 Grad mit Sonnenschein werden", prognostiziert eine Helferin optimistisch, aber nicht ganz ohne Ironie ind er Stimme. "Regen gehört doch irgendwie dazu", sagt ein anderer und bemerkt lachend "Ich werde mir noch Gummistiefel besorgen".

© SZ vom 04.08.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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