Der Andrang hält an:Enge Grenzen

Lesezeit: 2 min

Die Vorstandschaft des Alpenvereins (von links): Vorsitzender Christian Rester, Norbert Gmeiner (Referent für Ski), Willi Forster (Referent für Kanu), Martin Steinleitner (Schatzmeister)., Gabriele Forster (Schriftführerin), Peter Drißl (Referent Alpin), Felix Wenner und Urs Phillip (Jugendvertreter) sowie Manfred Kastlmeier (2. Vorsitzender). (Foto: Marco Einfeldt)

Die Kapazität der Kletterhalle des Freisinger Alpenvereins ist ausgeschöpft und es fehlen Parkplätze

Von Johann Kirchberger, Freising

Seit 21 Jahren führt Christian Rester die Freisinger Sektion des Alpenvereins, mindestens zwei kommen jetzt hinzu. Denn bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend im Hofbrauhauskeller wurde er einstimmig in seinem Amt bestätigt. Dabei wachsen die Aufgaben ständig, weil auch die Zahl der Mitglieder steigt. Aktuell sind es 5342, damit ist der Alpenverein der größte Verein im Landkreis.

Rester erinnerte daran, dass der Alpenverein vor 150 Jahren zur Förderung des Tourismus gegründet wurde. Darum kümmerten sich heute andere, sagte er. Die insgesamt 1,2 Millionen Mitglieder wollten in den Bergen die Natur erleben, "deshalb ist unsere Aufgabe heute die Bewahrung und der Schutz dieser Natur".

Allerdings könne und wolle man sich modernen Entwicklungen nicht verschließen, so Rester. Dazu gehöre eine Kletterhalle, deren Bau im Seilerbrückl eine richtige und gute Entscheidung gewesen sei. Die Sektion habe dadurch viele neue, engagierte Mitglieder gewonnen, die Bauschulden seien nach nur wenigen Jahren bereits um die Hälfte reduziert worden. Die Kletterhalle, so sein Resümee, sei "eine tolle Sache" und stoße bereits an ihre Grenzen. "Wir müssen uns vergrößern, um dem Ansturm gerecht zu werden", sagte Rester. In der Halle seien Klettereien jeder Art möglich und die Sektion habe eine Reihe sportlicher Aushängeschilder. Eines davon sei Frederike Fell, die bereits mehrere deutsche Meisterschaften gewonnen habe. Verantwortlich für die vielen Erfolge sei "das starke und kompetente Trainerteam", lobte der Vorsitzende. Ein Problem sei aber nach wie vor die zu geringe Zahl der Parkplätze. Er hoffe deshalb, dass die Verhandlungen zwischen der Bahn und der Stadt über den Kauf eines Nachbargrundstücks bald zu einem guten Ende geführt werden.

Rester lobte auch die Macher der neuen Webseite der Sektion und die Digitalisierungsoffensive des Hauptvereins. Die sei allerdings teuer und werde sich mit etwa drei Euro pro Mitglied niederschlagen. Deshalb stehe wohl bald eine Erhöhung des Jahresbeitrags ins Haus. Aufwendig saniert worden, vor allem aus Brandschutzgründen, sei im vergangenen Jahr die Setzberghütte, sagte Rester. Alle elektrischen Anlagen hätten ausgetauscht werden müssen. Trotzdem sei die Hütte nur kurz gesperrt gewesen, denn schon nach wenigen Wochen hätten die jungen Burschen alles erledigt gehabt. Weitere hohe Investitionen stünden an, stellte Rester in Aussicht. Im Gespräch sei nämlich die Verlegung eines Kabels und damit der Anschluss an das Stromnetz.

Froh und stolz zugleich sei er auch, so Rester, dass die Aufgaben in der Sektion bis auf wenige Ausnahmen noch immer ehrenamtlich erledigt werden könnten, "aber dieser Einsatz im Ehrenamt hat Grenzen". Die Arbeit müsse deshalb auf noch mehr Schultern verteilt, die Vereinsstrukturen etwas geändert und einzelne Aufgaben in professionelle Hände gegeben werden. In einem so großen Verein, in dem Einnahmen und Ausgaben längst mehr als eine halbe Million Euro betragen, gehe es nicht mehr anders. Grundsätzlich aber, machte der Vorsitzende klar, "wollen wir am Ehrenamt festhalten". Viel Arbeit macht dem Verein mittlerweile auch der Datenschutz, wie 2. Vorsitzender Manfred Kastlmeier berichtete, weshalb er mittlerweile auch die Funktion eines Datenschutzbeauftragten ausübe.

Viel Beifall von den Mitgliedern und Lob von den Revisoren bekam Schatzmeister Martin Steinleitner. Er konnte dann auch von einem finanziell guten Jahr berichten. Die Schulden durch den Bau der Kletterhalle seien weiter reduziert worden, "wir stehen supergut da", sagte er. Alles in allem stehe man nur noch mit 35 000 Euro im Soll.

Reibungslos verliefen letztlich die Neuwahlen, die Vorstandschaft sieht nun so aus: 1. Vorsitzender Christian Rester, 2. Vorsitzender Manfred Kastlmeier, Schriftführerin Gabriele Forster, Schatzmeister Martin Steinleitner, Jugendvertreter Urs Phillip und Felix Wenner. Referent für Kanu ist Willi Forster, für Ski Norbert Gmeiner, für Alpin Peter Drißl und für Ausbildung Josef Obermeier.

© SZ vom 28.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: