Delegiertenversammlung:Kämpferisch und zuversichtlich

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Der mit 98,3 Prozent wieder gewählte Vorsitzende Florian Herrmann und seine Landkreis-CSU sind mit sich zufrieden

Von Karlheinz Jessensky, Freising/Gütlsdorf

Mit der Kreisdelegiertenversammlung am Samstag hat für die Landkreis-CSU der Wahlkampf begonnen. Wenn man die Reden des wieder gewählten Kreisvorsitzenden Florian Hermann und des Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer zum Maßstab nimmt, ist man sogar schon in die heiße Phase eingetreten. Selbstbewusst, kämpferisch und zuversichtlich gibt sich die Landkreis-CSU. Irlstorfer: "Wir setzen nicht auf Platz, sondern auf Sieg." Dass dieser der CSU nicht in die Tasche fallen wird und Umfrageergebnisse keine Wahlergebnisse sind, ist allen klar.

Dass der Wahlkampf so schwer werden wird wie die geschätzt ein Dutzend Stufen hinauf zur Gastwirtschaft in Gütlsdorf, ist nicht zu erwarten - eine der wenigen Gastwirtschaften im Landkreis noch, wie Herrmann sagte, wo an die 200 Personen unterkommen, wenn der Alte Wirt in Langenbach belegt ist. Ein Novum also in der Geschichte der alle zwei Jahre stattfindenden CSU-Kreisversammlungen auch für Herrmann, der jetzt fünf Amtszeiten als Kreisvorsitzender hinter sich hat. Nichts Neues ist aber, dass der Jurist Herrmann mit einem Super-Ergebnis wieder gewählt wird. Diesmal waren es 98,3 Prozent. Nur zwei Gegenstimmen bekam er bei 114 Ja- und sieben ungültigen Stimmen.

Nach ehrenden Worten für die verstorbenen Helmut Kohl und den langjährigen Kreisgeschäftsführer Carl-Dieter Göppel gab es Extra-Lob für den Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer ("ein Mann mit klarer Linie und differenziertem Urteil") sowie einen "starken Landrat" Josef Hauner. Herrmann hob die "drei Säulen" einer "gelungenen Integration" in Bayern von Flüchtlingen hervor: Humanität, Integration und Begrenzung. Die Asylsituation von 2015 dürfe sich nicht wiederholen. Insgesamt ein großes Eigenlob sprach er der CSU aus, die als einzige Partei an jedem Ort einen Ortsverband habe, mit bindender, integrierender Funktion. In anderen Ländern hätten die Konservativen zu tun, um sich nicht als Splitterparteien abzuarbeiten.

Die Landkreis-CSU hat derzeit 1530 Mitglieder, bei leichtem Rückgang und nur 45 Neueintritten im vergangenen Jahr. "Wir könnten weiblicher und auch jünger werden", war das Fazit von Herrmann. Schatzmeister Rudi Linz legte einen soliden Kassenbericht vor, bei insgesamt 97 300 Euro Einnahmen und 89 500 Ausgaben.

Landrat Josef Hauner stellte in seinem Redebeitrag eine positive Halbzeitbilanz seiner Amtszeit vor. Als schwerer Brocken liegt ihm und seiner Verwaltung die Asylfrage im Magen, die längst nicht gelöst sei. Die größte Herausforderung sei, Wohnungen für die Asylbewerber zu schaffen. Hauner verwahrte sich gleichzeitig gegen öffentliche Vorwürfe gegen die Abschiebepraxis im Landkreis: "Von Januar bis Mai hat es null Abschiebungen gegeben." Erich Irlstofer lief in seiner Rede bereits zu Wahlkampf-Hochform auf und referierte über sein Kernthema, die Pflege.

Neben Florian Herrmann wurden seine vier Stellvertreter Erich Irlstorfer, Anita Meinelt, Harald Reents und Simon Schindlmayer wieder gewählt, ebenso Schatzmeister Rudi Linz und die beiden Schriftführerinnen Christiane Juckenack und Gabriele Partsch. Heiß begehrt waren die 14 Beisitzerposten, wofür es 29 Bewerber gab. Erfolgreich waren bei der Wahl letztlich Sonja Aigner, Amadeus Albrecht, Damian Edfelder, Mathias Felber, Benedikt Flexeder, Hildegard Heindl, Ozan Iyibas, Jens-Uwe Klein, Karin Linz, Josef Riemensberger, Simon Senger, Tobias Steinhart, Christian Strohschneider und Konrad Weinzierl.

© SZ vom 03.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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