Datenschutz :Keine Panik

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Schützenverein Tüntenhausen sieht die Sache entspannt

Von Clara Lipkowski, Freising

Von Panik bei Florian Reindl keine Spur. Fragt man ihn am Montag vor Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) am dann folgenden Freitag, wie sein Verein damit umgehe, antwortet der Vorsitzende des Tüntenhausener Schützenvereins: "Wieso? Es ist doch noch Zeit bis zum 25. Mai." Auf die leichte Schulter nehme er das Thema aber keineswegs, sagt er. "Wir setzen uns am Mittwoch in einer Arbeitsgruppe zusammen, mit dabei sind alle, die bei uns mit Daten der Mitglieder zu tun haben." An der Zahl seien das in dem Schützenverein, der rund 180 Mitglieder zählt, "dauerhaft nicht mehr als sieben", sagt Reindl, einen Datenschutzbeauftragten braucht der Verein daher nicht, den braucht es erst ab zehn Personen, die Daten verarbeiten. "Viel ändert sich nicht", sagt Reindl dann am Tag des Inkrafttreten der DSGVO, denn schon seit mehreren Jahren informiere man jedes Neumitglied im Antrag darüber, welche Daten gespeichert und wofür verwendet werden. "Insofern waren wir vorausschauend." Nun informiere man auch darüber, dass die Daten gelöscht würden, tritt ein Mitglied aus. Informationstexte, wie sie in den vergangenen Tagen massenhaft in E-Mail-Postfächern eingingen, habe sein Verein nicht verschickt, auch die Internetseite werde nicht umgebaut. Man solle jetzt nicht in Panik verfallen, findet Reindl. "Der Zweck der Datenerhebung ist ja einzig und allein vereinsgebunden und richtet sich nach unserer Satzung. Wir übermitteln vielleicht mal für die oberbayerische Meisterschaft Daten an den Verband, damit entsprechende Mitglieder auf der Teilnehmerliste erscheinen. Aber das ist ja in deren Interesse. Sonst erheben wir Namen, Geburtsdatum und Kontodaten nur für unsere Vereinsarbeit."

Kritisch sieht er aber die Mehrarbeit, die Ehrenamtlichen in Vereinen durch die neu Regel zugemutet wird. "Das kann kein Vorstand alleine durchdringen, was das eigentlich heißt." Deswegen ist er froh über die Hilfe des übergeordneten Verbands. "Wir haben vorab 13 Fragen bekommen, die wir beantworten müssen. Insofern fühlen wir uns da sehr gut unterstützt."

© SZ vom 30.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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