Das letzte Wort zum Stellenplan hat der Stadtrat:Personalausgaben steigen

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Haushaltsposten summiert sich auf 30,8 Millionen Euro. Stadt stellt unter anderem neue Mitarbeiter für die Verwaltung ein

Von Kerstin Vogel, Freising

Knapp 30,8 Millionen Euro muss die Stadt Freising im kommenden Jahr für Personalausgaben aufwenden. Das sind 4,34 Prozent mehr als im Vorjahr und umgerechnet 640,90 Euro pro Einwohner. Schuld sind daran neben den ständig wachsenden Aufgaben im Bereich der Kinderbetreuung unter anderem neue Stellen in der Stadtverwaltung, über die der Finanzausschuss des Stadtrats zuletzt noch einmal diskutiert hat.

Unstrittig war dabei die Schaffung einer neuen Vollzeitstelle für das Freisinger Hauptamt. Hier soll vor allem Amtsleiter Rupert Widmann entlastet werden, der zuletzt zunehmend auch Aufgaben des Oberbürgermeisters übernehmen musste. In der Kämmerei soll künftig - auch da herrschte Konsens - eine neue Steuerfachkraft in Vollzeit arbeiten. Im Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung wurde außerdem eine befristete Planstelle geschaffen. Mit dieser soll es ermöglicht werden, den Nachfolger oder die Nachfolgerin des langjährigen Freisinger Volksfestmanagers Erich Bröckl, der im August 2018 in Ruhestand geht, bis zu dessen Ausscheiden vernünftig einzuarbeiten.

Eine weitere Vollzeitstelle wird 2017 für das Hochbauamt geschaffen. Hier sollen künftig die zahlreichen Neubauprojekte besser koordiniert werden können. Auf 39 Wochenstunden aufgestockt wird die Stelle des stellvertretenden Freisinger Musikschulleiters - und für den Aufbau einer zentralen Vergabestelle in der Stadt wird es eine zusätzliche Planstelle mit 19,5 Wochenstunden geben.

Umstritten war in der Diskussion im Finanzausschuss einzig eine Teilzeitstelle, die im Amt für soziale Angelegenheiten angesiedelt werden und deren Inhaber sich um die Umsetzung des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts kümmern soll. Reinhard Fiedler forderte für die Freisinger Mitte (FSM), diese Stelle zu streichen. Stattdessen solle man sich den Agenda 21- und Seniorenbeirat der Stadt zunutze machen und dessen Arbeit aufwerten, regte Fiedler an: Man könne einem Sprecher eine Aufwandsentschädigung zahlen und Rederecht in den Gremien des Stadtrats einräumen, um so "das Fachwissen der Ehrenamtlichen in die Verwaltung zu holen".

Auf wenig Gegenliebe stieß Fiedler mit diesem Vorschlag bei Eva Bönig (Grüne). Die Schaffung einer Halbtagsstelle sei als Ergebnis der Diskussion um das seniorenpolitische Gesamtkonzept dringend nötig, argumentierte sie, und: "Ein Ehrenamt mit Entschädigung ist dann ja kein Ehrenamt mehr." Parteikollege Sebastian Habermeyer erklärte, dass man sicher nichts dagegen habe, den Agenda-Sprechern Rederecht einzuräumen, im Gegenteil: "Aber dafür können wir keine bereits beschlossene Stelle streichen."

Gegen die Stimmen von FSM und CSU hielt der Ausschuss am Ende an der neuen Teilzeitstelle im Amt für soziale Angelegenheiten fest. Das letzte Wort hat der Stadtrat, der in seiner Sitzung am heutigen Donnerstag, 1. Dezember, um 19 Uhr im Freisinger Rathaus über den Haushalt für 2017 und damit auch über den Stellenplan abstimmt.

© SZ vom 01.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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