Chemikalien in der Moosach bei Freising:Ursache der Belastung unklar

Die Industriechemikalie ist womöglich langsam in die Moosach gesickert. Wasserwirtschaftsamt untersucht Vorfälle aus vergangenen Jahren

Von Laura Dahmer, Freising

Das Freisinger Landratsamt hat am Mittwochnachmittag vor dem Verzehr von Fischen aus der Moosach gewarnt. Nun hat sich auch der Landkreis München dieser Warnung angeschlossen. Bei einem Monitoring hatte das Wasserwirtschaftsamt (WWA) München perfluorierte Alkylsubstanzen in der Moosach festgestellt. "Früher wurde die Industriechemikalie zum Beispiel in Löschschaum verwendet", erklärt Christian Leeb, der Leiter der Behörde, am Donnerstag. Finden lässt sich die Chemikalie fast bayernweit, nur in der Moosach überschreitet sie den Grenzwert. Wo genau die Ursache für die Verschmutzung liegt, sei unklar. Auch, wann dies passiert ist. "Vielleicht ist die Chemikalie durch den Boden gesickert und wurde von den Münchner Gewässern in die Moosach getragen", so Leeb. Das könne dauern, das Wasserwirtschaftsamt habe jetzt Vorfälle der vergangenen Jahre in den Blick genommen, darunter den Brand bei BMW in Eching 2001. Noch sei die genaue Ausdehnung und Ursache der Belastung unklar, das WWA München untersuche eingehend. Gerade erst habe man eine Grundwasserprobe ins Labor geschickt, nächste Woche sollen die Ergebnisse vorliegen.

Bis auf Weiteres warnt das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vor regelmäßigem Verzehr von Fischen aus der Moosach. Nach dem Befund des Wasserwirtschaftsamts hatte man dort wild lebende Fische untersucht und unterschiedlich hohe Gehalte von Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) festgestellt. In geringen Mengen sei das nicht bedenklich, könne aber bei erhöhten Mengen zum Beispiel zu einem erhöhten Cholesterinspiegel im Blut führen. Das Landratsamt Freising will anlässlich der aktuell vorliegenden Ergebnisse gemeinsam mit dem LGL amtliche Untersuchungen von Lebensmitteln tierischer Herkunft auf PFOS vornehmen. Ergebnisse hierzu liegen derzeit noch nicht vor.

© SZ vom 09.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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