Camerloher Gymnasium:Ein Klimaschutzkonzept für das Camerloher Gymnasium

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Einen Klimaschutzplan für das Camerloher Gymnasium haben Schüler und Schülerinnen zweier P-Seminare öffentlich vorgestellt. Lotta Giersdorff spricht im Bild gerade über das Thema Mobilität. (Foto: Marco Einfeldt)

Schülerinnen und Schüler eines P-Seminars stellen vor Vertretern der Politik ihre Ideen vor. Die zwei Landtagsabgeordneten im Klassenzimmer sind voll des Lobs.

Von Johannes Lesser, Freising

Im Mehrzweckraum des Freisinger Camerloher Gymnasiums haben kürzlich die Schülerinnen und Schüler zweier P-Seminare gemeinsam mit Seminarleiter Andreas Decker ihren Klimaschutzplan für die Schule vorgestellt, den sie im Rahmen des Projektes erarbeitet hatten. Mit diesem Plan will die Schule eine Zertifizierung als Klimaschule beantragen, die von der bayerischen Landesregierung vergeben wird.

Zu Gast waren bei der Präsentation auch die beiden Landtagsabgeordneten Benno Zierer (Freie Wähler) und Johannes Becher (Grüne), die während einer anschließenden Diskussion auf die einzelnen Vorschläge der Projektkurse eingingen und auch selbst Ideen zu einzelnen Themen hatten. Nach einer kurzen Begrüßung ging es direkt los mit der Vorstellung des von den Schülerinnen und Schülern erarbeiteten Klimaschutzkonzeptes. Bevor das Konzept entstehen konnte, wurden in Gruppen zu den einzelnen Themenbereichen Bestandsaufnahmen zur Schule erstellt, unter anderem mithilfe eines CO₂-Rechners.

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Die Pläne entstanden dann anhand eines Mikrobürgergutachtens für das insgesamt 45 Schülerinnen und Schüler und fünf Lehrkräfte per Zufallsprinzip eingeladen wurden, um zusammen über Maßnahmen zur Klimaneutralität zu diskutieren. Das Konzept, das am Montag öffentlich vorgestellt wurde, umfasst insgesamt acht Themenbereiche wie beispielsweise Mobilität, Strom und Kommunikation.

Die Vorschläge reichten von der Einführung eines fleischlosen Tages in der Mensa oder der Reaktivierung des Schulgartens über die Ausstattung des Gymnasiums mit Photovoltaik-Anlagen und LED-Lichtern bis hin zur Erarbeitung eines klimafreundlichen Verkehrskonzepts und dem Einbau von Temperaturreglern. Insgesamt fiel dabei auf, dass sich die Kursteilnehmenden intensiv mit der Materie befasst und auch umfangreiche Maßnahmen für die einzelnen Teilbereiche entwickelt hatten.

Im Anschluss gibt es viel Lob von Seiten der Politik

Im Anschluss gab es zunächst viel Lob von den politischen Vertretern. Johannes Becher fragte die Kursteilnehmer, was es in ihnen ausgelöst hatte, sich über einen längeren Zeitraum mit dem Thema des Klimawandels und der Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Insgesamt habe sie die Beschäftigung mehr für diese Themen sensibilisiert, lautete die Reaktion. Benno Zierer ergänzte, dass die P-Seminare ja bereits bekannt seien, sich mit aktuellen Themen zu beschäftigen.

In einer Art offenen Diskussionsrunde wurden dann Schritt für Schritt nochmals die einzelnen Folien der Präsentation durchgegangen und gemeinsam über die Lösungsvorschläge und deren Umsetzbarkeit gesprochen. Nicht bei allen könne das Gymnasium dabei selbst entscheiden. Im Bereich Mobilität organisiert sie bereits die Teilnahme am Schulradeln, das parallel zum Stadtradeln in Freising stattfindet. Aber gerade für eine fahrradfreundlichere Wippenhauser Straße oder die Ausstattung der Schule mit Photovoltaikanlagen braucht es die Unterstützung der Stadt. Eine Schülerin merkte an, wie gefährlich der Schulweg aktuell gerade für jüngere Schülerinnen und Schüler sei.

Jede Klasse soll einen Klimaschutzbeauftragten ernennen

Ein anderer Aspekt umfasst den Bereich der Kommunikation. Hier sieht der Plan unter anderem die Ernennung von Klimaschutzbeauftragten in allen Klassen vor. Laut dem Grünen-Landtagsabgeordneten Becher komme diesem Bereich eine Schlüsselfunktion im Kampf gegen den Klimawandel zu. Es gehe auch darum den Menschen klarzumachen "dass wir die Auswirkungen in Freising spüren werden".

Auch in Zukunft will sich das Camerloher Gymnasium im Rahmen von Seminaren und Projekten mit dem Thema der Nachhaltigkeit befassen. Das am Montag vorgestellte Konzept beweist auf jeden Fall, dass dafür genug Ideen vorhanden wären.

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