Bunte Bilder, gute Ideen:Frisch aus der Druckerpresse

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Als eine der Ersten durfte Bürgermeisterin Eva Bönig einen Blick in den Freizeit-Führer werfen, der achtjährige Leander überreichte ihr ein Exemplar. (Foto: Marco Einfeldt)

Schüler entwerfen miteinander eine Broschüre mit Freizeit-Tipps für die Stadt Freising

Von Petra Schnirch, Freising

Es ist eine ungewöhnliche Zusammenarbeit mit einem sehenswerten Ergebnis. Zwei Klassen aus zwei Freisinger Schulen haben einen kleinen Freizeit-Führer zusammengestellt, mit Tipps und bunten Illustrationen. Die druckfrische Broschüre entwarfen Kinder der Klasse 2 d der Grundschule Sankt Lantpert und der 6 a des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Pulling in kleinen Teams. Am Montag überreichten sie Bürgermeisterin Eva Bönig bei einem Besuch im Rathaus eines der ersten Exemplare.

Das Titelblatt hat der 13-jährige Florian geschaffen, es ziert Freisings Wahrzeichen, die Domfassade mit den beiden Türmen vor einem blauen Bilderbuch-Himmel. Die Vorschläge, was Kinder und Jugendliche so alles tun können, haben die Schüler selbst gesammelt. Sie reichen vom Gang in die Stadtbibliothek über den Klassiker Fußballspielen bis zum Kino- und Schwimmbadbesuch und dem Singen im Lerchenfelder Chor. Wie der zwölfjährige René erklärte, wollten die Sechstklässler den Jüngeren zeigen, dass man in Freising einiges machen kann und dass die Stadt gar nicht so langweilig ist, wie manche behaupten.

Entstanden war die Idee zu dem Freizeit-Führer durch eine Aktion in der 2 d zum Thema Berufe, wie Klassenleiterin Anja Stettner schilderte. Felix wünschte sich, mit der Klasse einmal seinen Vater Stephan Häberl zu besuchen, der am Förderzentrum unterrichtet, zumal es dort eine tolle Druckerei gibt. So nahm das Projekt langsam Kontur an. Für jede Seite der Broschüre war ein kleines Team verantwortlich, ein Sechsklässler unterstützte jeweils zwei bis drei Grundschüler. Für die war es eine ganz neue Erfahrung. Sie lernten, dass bunte Bilder nicht nur aus dem Drucker kommen, sondern mit einem Farbroller selbst hergestellt werden können. Besonders spannend sei in der Werkstatt der Augenblick gewesen, wenn das bedruckte Papier aus der Maschine genommen und umgedreht wurde, sagte Häberl. Den Kindern habe man angesehen, wie stolz und glücklich sie waren, so etwas geschaffen zu haben. "Das ist wie Ostern." Ganz neu war für die jungen Künstler auch das Setzen ihrer Namen am Ende des Hefts und der Buchstaben auf dem Titelblatt - das alles musste spiegelverkehrt erfolgen.

Vorerst liegt die Broschüre nur in 60 Exemplaren vor. Schüler und Lehrer bekamen je ein Exemplar. Sie würden gerne noch mehr drucken lassen, sagte Christine Albrecht, ebenfalls Klassenleiterin der 2 d - oder das Heft sogar um einige Tipps erweitern, eines der Ziele könnte beispielsweise der Weltwald sein. Das aber ist eine Kostenfrage. Für den Druck gab es einen Zuschuss der Regierung, die Firma Printvision vervielfältigte die Broschüre kostenlos. Eva Bönig gefällt das Ergebnis. "Ich finde es toll", sagte sie, "wenn Kinder für andere etwas machen."

© SZ vom 15.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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