Bürgerversammlung:Zu viel Verkehr

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Parkende Lastwagen am Straßenrand ärgern die Haager

Von Katharina Aurich, Haag

Die Haager Bürger sind offensichtlich mit der Gemeindepolitik zufrieden, denn bei der Bürgerversammlung am Dienstag wurden lediglich Verkehrsprobleme angesprochen. Die parkenden Lastwagen in den Ortsstraßen sind für einige Zuhörer ein Ärgernis. Bevor man Parkverbotsschilder aufstelle und einen Sicherheitsdienst mit der Überwachung beauftrage, um das Verbot durchzusetzen, bevorzuge er es, mit den Lastwagenfahrern zu sprechen und sie zu bewegen, die Fahrzeuge am Ortsrand zu parken, sagte Bürgermeister Anton Geier. Ein Dauerbrenner in der Gemeinde ist die Ortsdurchfahrt durch Inkofen. Schon mehrmals habe die Kommune versucht, beim Landratsamt, das für die Kreisstraße zuständig sei, ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern zu erwirken, vergebens, so Geier. Auf der schmalen Straße, auf der zwei Lastwagen nur aneinander vorbeipassen würden, wenn sie auf den Randstreifen ausweichen würden, seien an einem Tag im Juli 2016 rund 4000 Fahrzeuge gemessen worden, Tendenz steigend. Die Kreisbehörde habe die Beibehaltung von Tempo 50 damit begründet, dass bisher keine Unfälle passiert seien, ärgerte sich Geier.

In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr berichtete er von einer steigenden Geburtenzahl, 31 Kinder wurden geboren. Aber die Bevölkerung werde im Durchschnitt trotzdem immer älter, ein Drittel der Bürger sei inzwischen über 65 Jahre alt. In der Gemeinde lebten sogar 109 Menschen, die ihren 80. Geburtstag schon hinter sich hätten. Deshalb werde bei Neubauten, wie dem neuen Sportheim, oder beim Umbau des Inkofener Schützenheims, aber auch bei privaten Wohnbauvorhaben verstärkt auf Barrierefreiheit geachtet. Schließlich wollten auch ältere oder gehbehinderte Bürger, die einen Rollator oder Rollstuhl benötigten, am öffentlichen Leben teilnehmen, erklärte Geier. Der Bau des neuen Sportheims wird in diesem Jahr das größte Projekt in der Gemeinde sein. Verantwortlich sei der Verein für Rasenspiele, aber die Planungen seien gemeinsam mit der Kommune erarbeitet worden. Der Verein erhalte aus dem Hochwasserförderprogramm des Freistaats 5,3 Millionen Euro Fördermittel. Mit in das Sportheim würden auch die Graf-Lodron-Schützen einziehen, die im ersten Stock zehn Schießstände erhielten. Um das Vereinsleben auch in Zukunft in Schwung zu halten, werde sich die Gemeinde eine Ehrenamtssatzung geben. Darin werde es jedoch nicht darum gehen, Vereinsmitgliedern, die beispielsweise seit 40 Jahren bei den Schützen dabei seien, Medaillen umzuhängen, sondern junge Menschen zum Engagement zu bewegen, erläuterte Geier. Die Satzung soll im Laufe des Jahres fertig gestellt werden. Die finanzielle Lage der Gemeinde sei gut, auf dem Rücklagenkonto befänden sich 4,8 Millionen Euro, die Schulden betrügen rund 660000 Euro. Geier hoffte, dass heuer der seit Jahren geplanten Umbau der Kläranlage und der Bau der Regenrückhaltebecken am Plörnbach starten könne, noch lägen die Unterlagen dafür beim Landratsamt zur Genehmigung. Besonders erfreulich sei, dass endlich die Grundstücke auf dem 3800 Quadratmeter großen "Rondell" in der Stockweise verkauft worden seien. Dort sollen Räume für handwerkliches Gewerbe und Wohnungsbau entstehen. Seit 1989 sei diese Fläche baureif, sei jedoch zunächst im Besitz eines privaten Investor gewesen, der dichte Wohnbebauung mit Tiefgarage geplant habe. Die Gemeinde konnte das Grundstück kürzlich erwerben.

© SZ vom 10.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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