Bürgerversammlung:Investiert wird in die Jugend

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Wolfersdorf hat auch nach dem Bau einer Schulturnhalle noch 1,9 Millionen Euro in der Kasse

Von Katharina Aurich, Wolfersdorf

Die Gemeinde Wolfersdorf liegt zwar etwas abseits, aber idyllisch auf einer Anhöhe des tertiären Hügellandes. Die Entwicklung der Kommune mit ihren 2600 Einwohnern ist bemerkenswert: In Wolfersdorf leben Menschen aus 35 Nationen und der Altersdurchschnitt der Bevölkerung ist mit 38,6 Jahren im bayerischen Vergleich sehr niedrig, berichtete Bürgermeister Sebastian Mair während der alljährlichen Bürgerversammlung. Die Einwohnerzahl steige jedes Jahr leicht an, im vergangenen Jahr wurden 22 Kinder geboren und im neuen Schuljahr wird es wieder zwei erste Klassen geben, sagte der Rathauschef.

Familien haben vielfältige Möglichkeiten, ihre Kinder betreuen zu lassen. Neu im Angebot ist seit vergangenem Herbst der Waldkindergarten "Schlaue Füchse", den die Gemeinde aus einer Notlage heraus gründete. Als im vergangenen Jahr die Räume im Kindergarten nicht mehr ausreichten, entstand die Idee, einen Platz im Wald mit einer Schutzhütte und einem Unterstand einzurichten. Natürlich mussten zahlreiche Auflagen erfüllt und Personal eingestellt werden. Die 15 Kinder von drei Jahren an seien begeistert, ihre Eltern ebenso, berichtete Mair. Eine Zuhörerin bedankte sich ausdrücklich für die Schaffung dieses "supertollen" Angebots. Für die Allerjüngsten gibt es in Wolfersdorf ein Tagesmütterprojekt, in dem fünf Kinder betreut werden. Die Zwei- bis Dreijährigen haben auch die Möglichkeit, sich im "Krümeltreff" in den Räumen der früheren Freisinger Bank an drei Vormittagen in der Woche an Kindergartenatmosphäre zu gewöhnen. "Dort rührt sich jetzt mehr, als in dem Schalterraum der Bank", beschrieb Mair. Für die Kinderkrippe sind für Herbst 14 Kinder angemeldet, im Kindergarten werden 75 Kinder betreut.

Stark zunehmend sei die Nachfrage nach der Mittagsbetreuung in der Schule, berichtete der Rathauschef. Bisher werden 30 Kinder versorgt, jetzt hätten sich 48 Schüler für das neue Schuljahr angemeldet. Deshalb werde die Gemeinde größere Räume und zusätzliches Personal zur Verfügung stellen. Außerdem gibt es Mittagsessen, das im Moment 20 Kindergarten- und 16 Schulkindern bestellen. Insgesamt gab die Kommune im vergangenen Jahr 631 000 Euro für ihre Angebote zur Betreuung von Kindern und Schülern aus, informierte Mair.

Die größte Investitionen in diesem und nächsten Jahr sei der Bau der Schulturnhalle, die rund 2,1 Millionen Euro koste und im November fertiggestellt sein wird. Finanziell ist die Kommune gut gestellt, sie hat keine Schulden und auch nach dem Bau der Schulturnhalle werden die Rücklagen noch rund 1,9 Millionen Euro betragen. Bürgermeister Mair bedankte sich ausdrücklich bei den Mitglieder den Feuerwehr, vor allem bei den jungen Feuerwehrlern, die sich in ihrer Freizeit weiterbildeten, um im Notfall professionell helfen zu können. Auch der Breitbandausbau in der Gemeinde gehe voran, er rechen damit, das im Spätherbst mit der Verlegung der Kabel begonnen wird. Nach Abzug der hohen staatlichen Zuschüsse werde die Gemeinde rund 100 000 Euro für die schnelle Internetverbindung aller Haushalte aufwenden. In Alsdorf, Badendorf Berghaselbach, Kastenhofen, Seel und Wölfing werden leistungsstarken Glasfaserkabel bis an die Haustür verlegt, die Geschwindigkeit von 200 Mbits pro Sekunde erlauben.

Auch die Mitglieder des Sportvereins Oberhaindlfing/Abens können sich freuen, sie erhalten nämlich aus dem Hochwasserfonds des Freistaates rund 350 000 Euro, um ihr Hochwasser bedrohtes Spielfeld zu verlegen und das Sportheim zu sanieren und zu erweitern. Aus den Reihen der Zuhörer berichtete Horst Neuhauser aus Jägersdorf, dass der dortige Wirt schließe und die Dorfgemeinschaft daher mit staatliche Mitteln ein Gemeinschaftshaus errichten möchte. Die Gemeinde werde das Vorhaben natürlich unterstützen, sagte Mair.

Zu einer richtigen Bürgerversammlung gehört zum Abschluss eine Beschwerde über Hundekot, die auch in Wolfersdorf nicht fehlte. "Die Problematik ist bekannt, manche Hundebesitzer halten sich nicht an die Regeln, er werde sich um die Aufstellung von Plastiktütenspendern kümmern", versprach der Bürgermeister.

© SZ vom 16.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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