Bürgermeister Popp ist frustriert:Kehrtwende der Grundbesitzer

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Das Neubaugebiet Eggenberger Feld-Süd in Allershausen wird kleiner ausfallen, weil einige Eigentümer nicht mehr verkaufen wollen

Von Petra Schnirch, Allershausen

Vor gut drei Wochen, bei der Verabschiedung des Haushalts für 2017, war Bürgermeister Rupert Popp (PFW) noch optimistisch, dass das Verfahren für das geplante Baugebiet Eggenberger Feld-Süd demnächst in die Wege geleitet werden kann. Doch inzwischen ist wieder alles "in der Schwebe", wie er am Donnerstag bei der Allershausener Bürgerversammlung im Gasthof Obermeier bekannt gab. Und er fügte hinzu: "Ich bin ziemlich frustriert." Mehr als zwei Jahre Verhandlungen seien Makulatur. Wenn es gut läuft, kann zumindest die Hälfte der vorgesehenen Fläche in Bauland umgewandelt werden, weil sich einige der neun beteiligten Grundbesitzer plötzlich quer stellen. Dabei sei eigentlich alles "in trockenen Tüchern" gewesen, sagte der Bürgermeister.

Ein Grundbesitzer habe den Notartermin einen Tag vorher abgesagt, zwei weitere hätten am Morgen eine kurze E-Mail geschickt, dass es noch offene Fragen gebe, schilderte Popp. Drei hätten den Vertrag unterschrieben, zwei weitere seien dazu bereit, allerdings müsse er wegen der dazwischen liegenden Flächen nachverhandeln. Der Bürgermeister hofft, dass nun wenigstens ein 25 000 bis 30 000 Quadratmeter großes Baugebiet verwirklicht werden kann, die Hälfte davon stünde dann für das Einheimischenmodell zur Verfügung, die andere könnten die Besitzer selbst vermarkten. Dass etliche Allershausener ungeduldig auf eine Umsetzung des Projekts warten, bestätigte ein Bürger bei der Versammlung. Auch seine Tochter interessiert sich für eines der Grundstücke.

Zwei Jahre lang hatte Popp Gespräche in der Sache geführt. Den Grundbesitzern waren die Unterlagen bereits zugeschickt worden. Kritik daran habe es keine gegeben, berichtete der Bürgermeister. Ein Fachmann empfahl der Gemeinde jedoch, neue, zeitgemäßere Verträge aufzusetzen, damit diese juristisch wasserfest sind. Warum einige Grundbesitzer plötzlich Bedenken bekommen haben, kann Popp nach eigenen Worten nicht nachvollziehen, denn bei der neuen Regelung kämen sie sogar besser weg. Nach den bisherigen Vorgaben hätte die Gemeinde 40 Prozent der Fläche gekauft. Insgesamt 20 Prozent hätte der Vertragspartner für die Erschließung abtreten müssen. Nach dem neuen Richtlinien erwirbt sie nun 50 Prozent und stellt davon selbst zehn Prozent für Straßen, Spielplätze und Grünzüge zur Verfügung. Auch das Wertgutachten zur Preisermittlung legte die Verwaltung den Unterlagen bei. Am 27. Januar hatte sich der Gemeinderat mit einem Grundsatzbeschluss für das "Allershausener Modell" ausgesprochen.

Zum weiteren Zeitplan wollte Popp angesichts der aktuellen Schwierigkeiten nichts mehr sagen. Noch Mitte Februar hatte er gehofft, dass Ende 2017 die Erschließung ausgeschrieben werden kann und im Herbst 2018 die ersten Parzellen verkauft werden. 3,1 Millionen Euro sind im Haushalt 2017 für den Kauf der Grundstücke eingestellt worden. Das Baugebiet liegt im Süden der Ortschaft in Verlängerung des Eggenberger Feld und sollte auf Höhe der Autobahnbrücke bei Eggenberg enden. Nun wird es voraussichtlich deutlich kleiner werden.

© SZ vom 11.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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