Bleibende Erinnerung an Zamma:Kultur im Quadrat

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Eine bleibende Erinnerung an das Zamma-Festival ist diese Wiese am Wörth, die verschiedene Gruppen von Menschen gestaltet haben. (Foto: Marco Einfeldt)

Menschen mit Behinderung, Deula-Schüler und Anwohner gestalten am Wörth eine Wiese

Bisher war die Wiese zwischen der Moosach und der Wohnanlage am Wörth beim Parkcafé ein wenig genutzter Ort. Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe Freising, Mitarbeiter der Deula- Schule, Anwohner und Interessierte haben ihn jetzt in eine kleine Oase verwandelt, die der Stadt erhalten bleiben soll. "Kultur im Quadrat" nannte sich diese Veranstaltung beim Zamma-Festival. Eingeweiht wurde der Platz am Donnerstag mit einem kleinen Sommerfest. Dabei wurde zum ersten Mal das offizielle Zamma-Bier ausgeschenkt, das von Mitgliedern der Kolpingsfamilie Freising und der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe gebraut wurde - mit Unterstützung der Experten der Forschungsbrauerei in Weihenstephan natürlich. Es schmeckt ganz besonders hopfig "und das war uns wichtig", berichtete Liese Maier von der Kolpingfamilie am Donnerstag.

Mit allen Sinnen waren die Teilnehmer dieses Projektes bei der Sache. Bei einem Besuch im Deutschen Hopfenmuseum Wolnzach haben sie alles rund um den Hopfen erfahren und sich inspirieren lassen. In der Forschungsbrauerei in Weihenstephan haben sie sich dann unter fachlicher Anleitung selbst ans Bierbrauen gemacht - und im Keller ein paar Biersorten verkostet.

Das Zamma-Bier sei ja nun eine eher vergängliche Sache, sagte Thomas Winter, Leiter der Offenen Behindertenarbeit. Der kleine Platz aber soll den Anwohnern und der Stadt erhalten bleiben. Er besteht aus vier bunt bemalten und ebenso bunt bepflanzten Holztrögen. In der Mitte steht ein Kunstwerk, das von Mitarbeitern der Kreativen Werkstatt der Lebenshilfe gestalte wurdet - ein etwa 1,50 Meter hohes Skelett aus miteinander verschweißten Eisenstangen, die mit bunt bemalten Fliesen dekoriert sind. Auf einer der Fliesen ist zu lesen: "Wir laden Freising herzlich dazu ein, auch weiterhin Kultur ins Quadrat zu bringen." Auch die Pflanztröge sollen weiter genutzt werden, vor allem natürlich von den Anwohnern, beispielsweise für einen kleinen Kräutergarten. "Urban Gardening" nennt man das heute.

Michael Schwaiger, Geschäftsführer der Lebenshilfe Freising, sagte am Donnerstag, das Projekt "Kultur im Quadrat" zeige wieder einmal, "was alles möglich ist, wenn Menschen ohne und mit Behinderung etwas gemeinsam auf die Beine stellen, das nachhaltig ist". Nach den Ansprachen wurde dann endlich gefeiert, mit dem Zamma-Bier, solange der Vorrat reichte. Außerdem gab es Hopfenbrot, -käse und sogar Hopfenschokolade. Die Musik kam vom Freisinger Singer-Songwriter-Duo Apollon's Smile und dem Erdinger Musiker Sebastian Bradl.

© SZ vom 11.07.2015 / bt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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