Bilanz:Perspektiven für ein Leben mit Kind

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Im Jahr 2018 nimmt Donum Vitae 2038 Beratungen vor

Eine Vielfalt an Beratungsmöglichkeiten - von Schwangerschaftskonfliktberatung, über Begleitung bei vertraulicher und anonymer Geburt, bis hin zu der 2018 eingeführten Sexualpädagogik an Schulen - bietet die staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen Donum Vitae. Ein Problem sei oft die Finanzierung all dieser Aufgaben, erläuterte die Bevollmächtigte Christine Kömpel am Dienstag, als sie die Jahresbilanz von Donum Vitae vorstellte. "Da fünf Prozent unseres Budgets mit Spenden finanziert sind, muss ich mit einem virtuellen Klingelbeutel stets daran erinnern, dass es hier um einen guten Zweck geht", sagte sie weiter.

Probleme gebe es bei der Schwangerenkonfliktberatung immer öfter wegen der fehlenden Sprachkenntnisse der Ratsuchenden. Bei Asylbewerbern bestehe eine Sprachbarriere, für deren Überwindung vereidigte Dolmetscher benötigt würden. Die Suche sei danach gestalte sich aber ziemlich schwierig, so das Team. 2038 Beratungen seien 2018 insgesamt durchgeführt worden, 175 davon seien Schwangerschaftskonfliktberatungen gewesen. Der größte Anteil an Klientinnen sei zwischen 26 und 30 Jahre alt. Die Angst vor der enormen Verantwortung sei der häufigste Grund für einen Schwangerschaftsabbruch. Diese Zukunftsängste bezögen sich vor allem auf die schwierige wirtschaftliche Situation, die Wohnungsnot sowie den Klimawandel. "In diese Welt möchte ich kein Kind setzen", meinten viele Klientinnen. Psychische und physische Überforderung, finanzielle Schwierigkeiten sowie der berufliche Aspekt würden als Gründe für einen Abbruch genannt.

"Unser staatlicher Auftrag ist der Schutz des ungeborenen Lebens und das Eröffnen von neuen Perspektiven für ein Leben mit Kind. Wir arbeiten eben zielorientiert, aber auch ergebnisoffen", sagt Leiterin Doris Hofmann. Das Team unterstütze die Entscheidung für das Kind, aber letztendlich liege die Entscheidung bei der Mutter.

Neben den Beratungen führte das Team 2018 Jahr 32 sexualpädagogische Projekte an Schulen im Landkreis Freising und Erding durch. Ergänzend zum Unterricht fand das Angebot statt, wobei Schüler ab der fünften Klasse über die Pubertät und die verschiedenen Verhütungsmittel aufgeklärt wurden. "Immer wieder werden wir von den Schulen angefragt und ich finde es extrem wichtig, dass in der Schule über Prävention gesprochen wird, denn nicht im jeden Haushalt wird damit richtig umgegangen", teilte die Beraterin Gisela Ederer mit.

Seit einem Jahr dürfen auch finanziell bedürftige Frauen über die Schwangerenberatungsstellen einen Antrag auf Übernahme der Kosten für Verhütungsmittel stellen. So könnten ungewollte Schwangerschaften vermieden werden, erklärten die Beraterinnen. Die gute Nachricht für den Verein sei im Wesentlichen, dass die Akzeptanz für Donum Vitae wachse. Das sei eben auf die erfolgreiche Arbeit des leidenschaftlichen und empathischen Teams zurückzuführen, sagte Christine Kömpel.

© SZ vom 27.03.2019 / SIBL - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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