Bilanz:Jahr der Stabilisierung

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Etabliert und weiterentwickelt hat sich auch das Seniorenstudium Freising, das in Kooperation mit dem Kardinal-Döpfner-Haus durchgeführt wird. (Foto: Marco Einfeldt)

Etwa 32 000 Teilnehmer haben 2014 die gut 1500 Veranstaltungen für Erwachsene des Katholischen Kreisbildungswerks besucht

Von Gudrun Regelein, Freising

2014 ist für Marina Freudenstein, Geschäftsführerin des Katholischen Kreisbildungswerks (KBW), ein Jahr der Stabilisierung gewesen. Eines, in dem es "keine Sensationen gab", sondern sich Projekte etabliert und weiterentwickelt haben. Wie das Seniorenstudium Freising - für graue Zellen die helle Freude, das in Kooperation mit dem Kardinal-Döpfner-Haus durchgeführt wird und im Oktober 2013 startete. "Es ist auf sehr großes Interesse gestoßen." Bereits im Oktober 2014 wurde ein zweiter Durchgang gestartet, von diesen Herbst an soll es nun ein Aufbaustudium geben. Nachzulesen ist dies auch in dem 47 Seiten umfassenden Sachbericht 2014, der Dienstagabend bei der Mitgliederversammlung - neben dem Finanzbericht, Entlastung des Vorstandes sowie dem Beschluss über den diesjährigen Haushalt - Thema sein wird.

Die Erwachsenenbildung hat sich laut Freudenstein im vergangenen Jahr auf hohem Niveau stabilisiert: Insgesamt wurden gut 1500 Veranstaltungen durchgeführt, die von etwa 32 000 Teilnehmern besucht wurden. Knapp 3200 Kinder nahmen am Eltern-Kind-Programm und an den Angeboten im "Zentrum der Familie" teil. Allerdings sei die Zahl aller Veranstaltungen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig: Bei den Doppelstunden seien es 2014 sogar 300 weniger als noch 2013 gewesen. "Das ist eine Entwicklung, die uns noch nicht beunruhigt, die wir aber im Blick haben müssen", sagt die Geschäftsführerin. Als Reaktion wolle man die dezentrale Erwachsenenbildung, die in den Pfarreien neben hauptamtlichen Mitarbeitern vor allem von ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten geleistet wird, stärken. Diese sollen zukünftig besser unterstützt und motiviert werden. Das soll mithilfe der eigens dafür eingestellten Projektleiterin und Bildungsreferentin Veronika Unterreithmeier geschehen. Die neue Referentin werde für die Bildungsbeauftragten beispielsweise Fortbildungen oder auch Oasentage anbieten, berichtet Freudenstein.

Daneben müsse man aber auch die Finanzen im Blick behalten, sagt die Geschäftsführerin. Das "Zentrum der Familie" schloss das vergangene Jahr defizitär ab. Grund sei unter anderem die große Zahl an Projekten im sozial-präventiven Bereich - wie die Elternbegleitung Plus, das Wellcome-Projekt oder der Safe-Kurs. "Für diese gibt es zwar Zuschüsse, aber es werden keine Teilnehmergebühren erhoben", erklärt Freudenstein. Alleine die Koordination dieser Angebote würde allerdings mehr kosten als die Summe der Zuschüsse beträgt. "Grund zur Panik besteht deshalb aber nicht", sagt Freudenstein. Denn selbst wenn das Zentrum der Familie defizitär sei, so stehe der Verein insgesamt "nicht schlecht da". Es gebe ausreichend Rücklagen, auf die das Kreisbildungswerk zurückgreifen könne. Viel zu diesem Finanzpolster habe das Tageselternzentrum beigetragen, das im vergangenen Jahr ausgegliedert wurde.

Das Angebot im "Zentrum der Familie" und im Tageselternzentrum sei auf die Bedürfnisse junger Familien zugeschnitten - der zweiten wichtige Zielgruppe neben den Senioren. Als Trend gebe es für diese zunehmend mehr Veranstaltungen außer Haus: "Wir gehen dahin, wo Familie, Betreuung und Bildung stattfindet", beschreibt Freudenstein. Die neu eingeführten Themen-Elternabenden in Kindertagesstätten oder Schulen beispielsweise, für die das KBW die gesamte Organisation übernimmt, würden sehr gut nachgefragt.

© SZ vom 23.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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