Berufsschulzentrum:In Ruhe die Chance nutzen

Warum die Situation an der Wippenhauser Straße keine Hektik verträgt, Eitelkeiten aber auch nicht weiterhelfen

Von Peter Becker

Dem Landkreis pressiert es. Er möchte so schnell wie möglich das Berufsschulzentrum an der Wippenhauser Straße überplanen. Eltern könnten sich beschweren, dass dort nichts vorwärts geht, während andernorts Realschulen entstehen. Mancher Kreisrat denkt vielleicht schon an die Kommunalwahlen in drei Jahren und drückt ebenfalls aufs Tempo. Schließlich lautet die Parole im Schulausschuss des Kreistags, jetzt sei genug für die weiterführenden Schulen gebaut worden, jetzt seien die berufsorientierten dran.

Doch überstürzte Eile ist an diesem sensiblen Ort der Stadt gefährlich. Dabei geht es weniger darum, wo welches Gebäude auf dem beengten Raum zu stehen kommt. Der Autoverkehr an dieser Stelle ist das eigentliche Problem. Eltern kutschieren ihre Kinder mit dem Privatwagen zur Schule, die älteren Schüler kommen mit dem eigenen Wagen. Und dazu karren Busse die Kinder und Jugendlichen aus dem Landkreis an.

Ob die Westtangente dereinst wirklich Entlastung für die Wippenhauser Straße bringt, ist noch ungewiss. Darum sollte sich der Landkreis die Zeit nehmen, für das Berufsschulgelände einen städtebaulichen Wettbewerb zu veranstalten, der die Verkehrssituation genau unter die Lupe nimmt. Schließlich entsteht an der Wippenhauser Straße ein Gebäudekomplex für die nächsten Jahrzehnte. Es muss also nachhaltig geplant werden, so wie es sich Stadtbaumeisterin Barbara Schelle wünscht. Eitelkeiten sind fehl am Platz, deshalb muss der Dialog zwischen Landkreis und Stadt über das Berufsschulzentrum so rasch wie möglich beginnen. Tohuwabohu gibt es an der Wippenhauser Straße genug. Die Planer haben jetzt die Chance, das Verkehrschaos dort zu bändigen.

© SZ vom 07.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: