Berufsschulzentrum in Freising:Verkehrsprobleme und Nachbarschaftsbelange

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Die Kosten für einen Neubau der Freisinger Berufsschule lassen Kreisrätinnen und Kreisräten die Haare zu Berge stehen. Jetzt soll geprüft werden, ob das 35 Jahre alte Gebäude nicht doch sanierungsfähig ist. (Foto: Marco Einfeldt)

Beim Bau einer neuen Berufsschule hat sich noch nichts getan, doch Landkreis und Stadt stehen in engem Kontakt

Von Peter Becker, Freising

Vor einigen Jahren schon hat der Landkreis Freising die Überplanung des Schulzentrums an der Wippenhauser Straße beschlossen. Eines der wichtigsten Projekte ist dabei der Bau einer neuen Berufsschule auf dem alten Hochschulsportplatz. Dort wo sich vor nicht allzu langer Zeit noch die Container einer Flüchtlingsunterkunft befunden hatten. Bislang hat sich an dem Standort noch nichts getan. "Wir sind aber in ständigem Kontakt mit der Stadt Freising", versicherte Landrat Josef Hauner (CSU) während der Pressekonferenz zum Jahresabschluss. Die Stadt ist nämlich für das notwendige Bebauungsplanänderungsverfahren zuständig. Die Problematik mit dem Straßenverkehr auf der Wippenhauser Straße und mit der Nachbarschaft muss berücksichtigt werden. Hauner sagte, dass der Landkreis derzeit den notwendigen Architektenwettbewerb zur Gestaltung des Geländes vorbereite. Dieser könne dann Anfang des Jahres 2021 starten.

Konsens im Kreistag ist, dass in den vergangenen Jahren genug in die weiterführenden Schulen investiert wurde. Im Freisinger Ortsteil Lerchenfeld entstand eine neue Realschule. Ebenso in der Marktgemeinde Au im Norden des Landkreises. Dort laufen derzeit die letzten Arbeiten am Erweiterungsbau. Dabei handelt es sich um ein dreigeschossiges Gebäude mit vier zusätzlichen Klassenzimmern, Fachräumen für Werken, Chemie und Physik sowie einer Küche mit Ausgabe und Speisebereich. Derzeit laufen dort noch Schreinerarbeiten. Möblierung, Medientechnik, Küche und Installationsarbeiten harren ihrer Fertigstellung. Die Arbeiten an den Außenanlagen werden sich wohl bis zum Sommer 2020 hinziehen.

Zu den Neubauten gesellen sich dringende Sanierungsarbeiten an Schulgebäuden, die sich bereits seit 40 Jahren und länger in der Hand des Landkreises befinden. Etwa fünf Millionen Euro soll die Brandschutzerneuerung in der Wirtschaftsschule kosten, die in der Fachober-/Berufsoberschule (FOS/BOS) läuft. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1984. Zu dieser Zeit waren Brandschutznachweise zur Baugenehmigung noch nicht vorgeschrieben. Während der mehr als 30 Jahre langen Nutzung des Gebäudes wurden Getränkeautomaten aufgestellt, eine Fotovoltaikanlage auf das Dach montiert oder sonstige Änderungen vorgenommen, ohne dass dem Brandschutz immer ausreichend Rechnung getragen worden wäre.

Welche böse Überraschungen Altbauten bergen können, erwies sich wieder einmal an der Turnhalle des Camerloher-Gymnasiums. Diese besteht seit 1969, ohne dass es dort jemals zu baulichen Veränderungen gekommen wäre. Im Oktober 2016 war es während eines Starkregens zu einem Wassereinbruch im Gebäude gekommen. Die Ursachenforschung förderte Schimmelbefall in mehreren Bauteilen zu Tage. Derzeit läuft der Innenausbau in der Turnhalle. Der Projektkosten für deren Sanierung betragen sieben Millionen Euro. Die Turnhalle soll zum neuen Schuljahr wieder nutzbar sein.

Dass der Landkreis immer mehr Geld für den Unterhalt seiner Schulen aufwenden muss, liegt auch daran, dass er die weiterführenden der Stadt Freising übernimmt. Bei der Karl-Meichelbeck-Realschule und dem Dom-Gymnasium ist das bereits geschehen. Also steht nur noch das Josef-Hofmiller-Gymnasium aus, in dem sich das alte Hallenbad befindet. Diese Übernahme überlässt Hauner seinem Nachfolger und dem nächsten Kreistag. Diese sollten in Ruhe über die Modalitäten verhandeln, findet er.

© SZ vom 27.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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