Bedeutender Kunstschatz:Restaurierte Rosenkranztafel

Die Rosenkranztafel des bayerischen Herzogs Wilhelm IV., die zu den wichtigsten Kunstschätzen des Diözesanmuseums Freising gehört, wurde über einen Zeitraum von einem Jahr umfassend konserviert und restauriert. Sie erstrahlt nun wieder annähernd so wie im Jahr 1536, als sie der Hofmaler Hans Ostendorfer für den Herzog und seine Frau Jacobäa von Baden schuf. Die etwa 25 000 Euro teure Restaurierung finanzierte die Ernst-von-Siemens-Kunststiftung, teilt die Pressestelle des Erzbistums mit.

Von September 2019 an wird das Gemälde als eines von 100 herausragenden Werken Teil der Landesausstellung "Hundert Schätze aus tausend Jahren" im neuen Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg sein. Die Rosenkranztafel zeigt in einem Kranz aus Rosen und Perlen die zehn Gebote sowie die Gemeinschaft der Heiligen um die Göttliche Dreifaltigkeit, die Gottesmutter Maria und Engel versammelt. Der Maler hat Herzog Wilhelm IV. und seine Familie, in fürbittender Haltung auf das Vesperbild ausgerichtet, an den unteren Rand gemalt. In den oberen Ecken finden sich die Wappen von Bayern und Baden und die Jahreszahl "1536". Das Gemälde ist ein Beleg der katholischen Kirchenpolitik des Herzogs und ein wichtiges Zeugnis für die Glaubenskonflikte in der Reformationszeit.

Ziel der Konservierung und Restaurierung durch Wibke Neugebauer aus München war es, das ursprüngliche Erscheinungsbild der Rosenkranztafel wiederherzustellen. Bei der Restaurierung wurde auch festgestellt, dass der Maler besonders bei den Vergoldungen großen Aufwand betrieben hat.

© SZ vom 28.07.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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