Bauprojekte in Günzenhausen:Viel teurer als gedacht

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Die Kosten für das neue Feuerwehrhaus samt Freizeitgelände werden voraussichtlich mehr als doppelt so hoch wie gedacht. Derzeit liegt man bei einer Prognose von 470 000 Euro. Hauptgrund ist die nötige Entwässerung

Von Klaus Bachhuber

Wie der westliche Ortsrand von Günzenhausen historisch gewachsen ist, ist kein Zufall. Denn jenseits des jetzigen Ortsrandes ändern sich die geologischen Verhältnisse, und der Untergrund wird nahezu wasserundurchlässig. Die daraus resultierenden Probleme mit der Oberflächenentwässerung treiben jetzt das Echinger Rathaus um, das westlich des Ortes ein neues Feuerwehrhaus und neue Freizeitanlagen errichten lässt. Der Bau von Stockbahnen und einem "Fun-Court" für diverse Ballspiele ist jetzt auf geschätzte Kosten in Höhe von 470 000 Euro geklettert.

Für 180 000 Euro hatte der Gemeinderat die Planung freigegeben. Mittlerweile liegen aber erste Anforderungen der Fachbehörden für die Entwässerung vor, die die Projektkosten anschwellen lassen. Finale Aussagen gingen allerdings noch nicht, so dass der Planungsstand hier noch variabel ist - in beide Kostenrichtungen.

Zudem wurden gegenüber der ersten Planung sowohl die Stockbahnen als auch die Unterkunftshütte vergrößert. Vorgesehen waren zwei reine Freizeitbahnen mit rund 26 Metern Länge. Die Günzenhausener Interessenten forderten aber eine Bahn mit Normmaßen über 30 Meter Länge, auf der auch Turniere ausgetragen werden könnten. Konsequenz aus dieser Umplanung ist neben Mehrkosten, dass der alte Baumbestand zwischen Freizeitgelände und Feuerwehrhaus nahezu komplett gerodet werden muss.

Die Hütte für die Freizeitanlagen soll von zunächst geplanten 60 auf 84 Quadratmeter erweitert werden. Die geologischen Erkenntnisse des Untergrunds hätten auch dazu geführt, dass die Wege im Freizeitgelände für eine Breite von 2,50 Meter mit einem Unterbau von rund sechs Meter Breite unterfüttert werden müssten. So hat das Rathaus auf die Wegeführungen zwischen Feuerwehrhaus, Freizeitgelände und Friedhof gleich mal komplett verzichtet. Im Bauausschuss des Gemeinderats nannte Georg Bartl (CSU) die Problematik der Entwässerung "ein Totschlagkriterium" und forderte die Suche eines alternativen Standorts. Der Günzenhausener Bernhard Wallner (CSU) hingegen nannte eine Alternative angesichts der Topografie nicht denkbar, man müsse daher in den sauren Apfel beißen. Auch Carsten Seiffert (SPD) wertete das Gesamtkonzept an der Stelle als so stimmig, dass man die Mehrkosten schlucken solle.

Westlich der seit jeher als Bolzplatz und Festwiese genutzten Fläche nördlich des Friedhofs ist das neue Feuerwehrhaus des Ortes geplant. Zwischen Feuerwehrhaus und Festwiese werden nun die Stockbahnen, ein umzäunter Funcourt mit Hartplatz für Soccer, Basketball, Tennis oder Badminton sowie eine kleine Hütte eingefügt. Südlich an das ganze Ensemble soll sich mittelfristig ein kleines Wohngebiet entwickeln. Die Planung mit ihren Mehrkosten wurde schlussendlich einstimmig genehmigt.

© SZ vom 28.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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