Barockoper, Workshops, Vorträge:Menschen bewegen

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Rainer Wirth ist neuer Referent für das Bildungsmarketing und das Kulturmanagement im Döpfner-Haus. (Foto: Marco Einfeldt)

Auch in der Umbauphase will sich das Kardinal-Döpfner-Haus auf dem Domberg als Ort der Kultur und der Weiterbildung präsentieren. Rainer Wirth ist der neue Referent für Bildungsmarketing

Von Julia Kitzmann, Freising

Eine Barockoper mit südamerikanischer Tangomusik, ein Workshop zum Übergang in die Zeit nach dem Beruf, Vorträge zum Wandel der politischen Kultur oder ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen - das neue Programm des Bildungszentrums der Erzdiözese München und Freising deckt ein weites Themenfeld ab. Am Donnerstag präsentierten die Verantwortlichen im Kardinal-Döpfner-Haus die Höhepunkte ihrer Angebote für die Zeit von Februar bis September.

Zum ersten Mal mit dabei ist Rainer Wirth. Seit dem 1. März ist er für das Bildungsmarketing und das Kulturmanagement verantwortlich."In einer angesichts des bevorstehenden Umbaus für die Stiftung bewegten Zeit sind wir froh, einen so kompetenten Mitarbeiter für die Presse-und Öffentlichkeitsarbeit gewonnen zu haben", führt die Direktorin aus. Wirth stammt aus der Oberpfalz, hat in Regensburg Germanistik und Anglistik studiert und danach mehrere Jahre beim Münchner Gasteig im PR-Bereich gearbeitet. Nach zwei "Wanderjahren", in denen er unter anderem für verschiedene Agenturen und in der Werbebranche tätig war, habe er nun "mit großem Glück hierher gefunden." "Ich bin sehr froh, in Freising zu sein und fühle mich schon jetzt sehr wohl", erklärt er.

Das Programm, das er in den nächsten Monaten bewerben wird, ist vielfältig. Besonders wichtig sei die Kooperation mit anderen Einrichtungen. "So können wir die Veranstaltungen auf breitere Füße stellen und den Kompetenzbereich erweitern", ist Claudia Pfrang überzeugt. Im Bereich der Bildungswerkstatt wolle man "neue Wege gehen, um Menschen für Bildung zu begeistern", führt sie aus. Voller Vorfreude blicke sie etwa einem Poetry Slam unter dem Motto "Wer('s) glaubt wird selig" am 9. Mai entgegen. "Acht Slammer werden sich zu diesem kontroversen Thema einen Dichterwettstreit liefern. Als Moderator ist mit Lars Ruppel der deutschsprachige Slamm-Meister von 2014 dabei", berichtet sie.

Im Themenbereich "Sinn und Religion" liege der Schwerpunkt auf dem interreligiösen Dialog und der Beschäftigung mit dem Islam. "Gerade als katholische Einrichtung möchten wir den Austausch fördern", erklärt Pfrang. Raum dafür biete etwa der Besuch der Islamischen Gemeinde Penzberg. Im Rahmen einer mehrtägigen Tagung im Mai wolle man nach der Zukunft der Spiritualität fragen: "Menschen suchen Spiritualität, aber immer weniger in den Kirchenwänden. Welche Rolle kann da Kirche spielen?" Diese Frage will man beantworten. Bei der Persönlichkeitsbildung stünden die Biografiearbeit und der Heimatbegriff im Mittelpunkt.

Zentral seien in diesem Jahr zudem die verschiedenen Angebote zu "Ethik und Politik": "Vor der Bundestagswahl soll von April bis Juni im Rahmen einer prominent besetzten Vortragsreihe der Wandel der politischen Kultur beleuchtet werden. Wir wollen fragen, wie Demokratie zukünftig gestaltet werden kann", so die Direktorin. In anderen Tagungen gehe es zudem um die Zukunft Europas oder gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. "Wegen der hohen Nachfrage bieten wir das Argumentationstraining gegen Stammtischparolen erneut an", fügt sie hinzu.

Magdalena Falkenhahn, die Referentin für kreativ-künstlerische Bildung, verweist mit Blick auf Kunst und Kultur etwa auf die "Kreativ-Werk-Woche": "Vom 5. bis 9. September dreht sich alles um die Schönen Künste, von Musik, Tanz, Theater bis hin zu Poetry Slam", berichtet sie. Zum ersten Mal fänden vom 24. Juni bis 20. Juli 2017 die "Sommer-Kultur-Nächte auf dem Domberg" statt - eine Weiterentwicklung des Freisinger Theatersommers. "Unter dem Motto "Menschen-bewegt" wollen wir einen Raum für Begegnungen bieten", führt sie aus.

Bei der Inszenierung "Dido und Äneas meets Tango" werde der Freisinger Asamchor von einem professionellen Tangopaar unterstützt. Außerdem stehe ein interkulturelles Musikfest auf dem Programm. Pfrang hält fest: "Die Umbaumaßnahmen bedeuten nicht, dass die Kultur weicht." Auch während dieser Zeit wolle man den Menschen zeigen: "Da ist was los auf dem Domberg."

© SZ vom 10.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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