Auszeit:Ein Sommer ohne Ungeheuer

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Foto: Georgine Treybal (Foto: N/A)

Nur ein bissiger Waller sorgt für Schlagzeilen

Von Petra Schnirch

Jetzt ist es doch noch richtig Sommer geworden. Der beste Beweis: Die Tiere sind zurück. Lange hatte es so ausgesehen, als gäbe es in diesem Jahr gar keine Badesee-Schauergeschichten. An der Stoibermühle sind bisher nur Plastik-Dinos gesichtet worden. Doch gemeinsam mit Hoch "Gerd" rettet nun ein Waller diesen Sommer. In einem See bei Straubing hat er eine Schwimmerin gebissen. Weit weniger Aufsehen hatte eine Meldung im Mai verursacht: Damals entdeckte ein Angler beim Ausnehmen eines Wallers eine skelettierte Hand. Ganz schön gruselig. Noch viel unheimlicher aber ist es, wenn man nicht so genau weiß, was da unter einem alles schwimmt, wenn das Baden im heimischen Tümpel also zu einem echten Abenteuer wird.

2013 hatte es Schnappschildkröte Lotti in die Schlagzeilen geschafft, sie biss einem Buben im Ostallgäu in den Fuß. Ein weiteres wehrhaftes Exemplar namens Suarez - nach einem schnappenden Fußballer benannt - entdeckten Anwohner dieses Jahr bei Erlangen. Da Schildkröte Suarez aber niemanden behelligt hat, blieb ihr größerer Ruhm verwehrt. Höchst populär in den Neunzigern war dagegen Kaiman Sammy. Der Hype um den kleinen Medienstar hatte seinerzeit viele Daheimgebliebene zum Schmunzeln gebracht.

Nun also die bissige Wally. Ob die Geschichte aber für einen Mehrteiler in Zeitungen und im TV taugt? Nicht einmal der See hat einen richtigen Namen, er heißt lediglich Weiher 14. Außerdem ist die Zeit knapp - das Sommerloch neigt sich dem Ende zu. Für den Landkreis gibt es ohnehin Entwarnung: An Stoibermühle, Pullinger Weiher oder Aquapark ist zwar schon manch komischer Kauz gesichtet worden, unangenehme tierische Begegnungen sind dort aber eher selten.

© SZ vom 26.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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