Austausch mit der Kunstuniversität Posen:Polnische Künstler arbeiten im Schafhof

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Die 28-jährige Beata Szczepaniak erwarb ihren Doktor in Bildhauerei und Skulptur. (Foto: Lukas Barth)

Drei junge Bildhauer beschäftigen sich in Freising mit Skulpturen und wohnen auch in den Ateliers

Von Katharina Aurich, Freising

Drei junge polnische Künstler sind noch bis Ende November im Europäischen Künstlerhaus Schafhof zu Gast. Sie arbeiten und wohnen in den drei Ateliers, nutzen die Ruhe für neue Projekte, die sie am Ende ihrer Austauschzeit vorstellen werden. Tomasz Drewicz (34), Damian Reniszyn (27) und Beate Szcepaniak (28) studierten an der Kunstuniversität Posen, die 1919 gegründet wurde.

Der Künstleraustausch sei über eine Kooperation mit dem traditionsreichen Zentrum für Polnische Skulptur in Oronsko zustande gekommen, wo auch Arbeiten der Stipendiaten zu sehen seien, berichtet Eike Berg, der Leiter des Schafhofs. Alle drei Künstler beschäftigen sich im weitesten Sinne mit dem Thema Skulptur. So schloss Tomasz Drewicz sein Studium mit einem Doktor in "Bildhauerei und Skulptur im öffentlichen Raum" ab und arbeitet als Dozent an der Kunstuniversität in Posen. In seinem Atelier in Freising experimentiert er mit unsichtbarer Farbe, die in Abhängigkeit von der Temperatur sichtbar wird. Mit Flüssigkeiten, die kleine Metallteile enthalten und sich durch Magnetismus verändern, setze er sich mit neuen Technologien und Kommunikationsformen auseinander, schildert Drewicz.

Damain Reniszyn nutzt alle Medien, um sich auszudrücken. Dazu gehören Videoperformances, Objekte und Fotografie, er wolle mit seiner Kunst körperlich berühren, so Reniszyn, der an der Fakultät für Visuelle Kommunikation in Posen lehrt. Beate Szcepaniak, die ebenfalls ihren Doktor in Bildhauerei und Skulptur im öffentlichen Raum erwarb, widmet sich Skulpturen und Installationen, die sie aus Ton, Stein, Polyester, Holz oder Metall herstellt sowie daraus Performances kreiert.

Während die drei polnischen Künstler im Schafhof arbeiten, sind im Zuge des Austausches zwei Künstler aus Oberbayern derzeit im Skulpturenpark in Oronsko tätig und nutzen dort die Ateliers und Werkstätten. Eike Berg hatte im Vorfeld des Austausches das Zentrum für Polnische Skulptur besucht, um sich über die Möglichkeiten für bayerische Künstler vor Ort zu informieren. Er sei von der langen Tradition des Zentrums und den Angeboten in dem alten Gutshaus begeistert. Der Kontakt zum Zentrum und polnischen Künstlern kam über den Weihenstephaner Landschaftsarchitekt Professor Udo Weilacher zustande, der sich seit vielen Jahren mit den Übergängen von Landschaftsarchitektur zu Land Art beschäftige, schildert Berg.

Die drei polnischen Bildhauer freuen sich über Besucher in ihren Ateliers, Kontakt und Terminvereinbarung: 08161/146231 (die Künstler sprechen Englisch).

© SZ vom 18.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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