Ein bisschen Nachtarocken in Sachen Auer Realschule hat doch noch sein müssen während der letzten Kreistagssitzung in diesem Jahr. Eigentlich war der verbale Schlagabtausch schon während der Sitzung des Schulausschusses vor zwei Wochen erfolgt. Martin Pschorr (SPD) und einige Kreisräte der Grünen hatten seinerzeit ihrem Unmut über die Kostensteigerungen bei der Sanierung der Auer Schule Luft verschafft. Pschorr stimmte, wie er es damals angekündigt hatte, sowohl gegen die Gewährung des erneuten Kostenzuschlags als auch gegen das Erweiterungsgebäude.
Den Neubau hatten die Grünen noch mitgetragen. Was die zusätzlichen Mittel im Haushalt für die Generalsanierung des Auer Schulgebäudes anbelangt, kündigte Fraktionssprecher Toni Wollschläger aber an, dass einige seiner Parteikollegen dies nicht mittragen würden. Er mutmaßte, dass seinerzeit Wunschvorstellungen nicht aber Realismus die Entscheidung manchen Kreisrats geprägt habe. Peter Warlimont (SPD) ging sogar noch einen Schritt weiter. Die Entscheidung zum Bau einer Auer Realschule sei damals vor den Kreistags- und Landratswahlen gefallen. Da habe wohl mancher die Zahlen ausgeblendet. Und stattdessen wohl Wählerstimmen im Blick gehabt.
Landrat Josef Hauner (CSU) wollte dies nicht gelten lassen. Alle Kandidaten seien für den Bau der Realschule gewesen, erinnerte er. Rainer Schneider (FW) sagte, dass lange nur Kostenschätzungen im Raum standen und die Schule eigentlich nur hätte "ertüchtigt" werden sollen. Dann habe sich der Kreistag für eine Generalsanierung entscheiden. Warlimont mache es sich mit seinem Vorwurf zu leicht. Das Ja zur Auer Realschule sei eine Entscheidung für die Stärkung des ländlichen Raums gewesen.