Aufwendiges Genehmigungsverfahren:In Gang gesetzt

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Gemeinderat von Allershausen bringt die Planung für ein neues Baugebiet samt Einheimischenmodell auf den Weg

Von Petra Schnirch, Allershausen

Der erste große Schritt ist getan. Der Gemeinderat in Allershausen hat am Dienstagabend die Planung für ein neues Baugebiet am südlichen Ortsrand auf den Weg gebracht. Im Eggenberger Feld-Süd will die Gemeinde Grundstücke im Einheimischenmodell anbieten. 53 Anträge liegen im Rathaus bereits vor, die sind allerdings noch ungeprüft. Auch der Kriterienkatalog für die Vergabe ist noch nicht festgezurrt.

Das Areal westlich der Jobsterstraße schließt sich an das Wohngebiet Eggenberger Feld an und geht bis zur Straße, die zur Eggenberger Autobahnbrücke führt. Die Verträge mit den Grundbesitzern sind mittlerweile unter Dach und Fach - und es haben nun doch alle mitgezogen. Das neue Baugebiet ist 6,4 Hektar groß. Um dessen Dimension deutlich zu machen, meinte Bürgermeister Rupert Popp (PFW), dort könnten theoretisch 100 Parzellen mit einer Größe von 500 Quadratmetern ausgewiesen werden. In der Praxis werden viele jedoch kleiner ausfallen und auch ein Geschosswohnungsbau ist denkbar. Die Hälfte der Flächen veräußern die Grundbesitzer an die Gemeinde für das Einheimischenmodell, die andere dürfen sie selbst verwerten. Beide Seiten treten jeweils zehn Prozent für öffentliche Straßen, Wege und Grünflächen ab.

Noch vor drei Monaten hatte Bürgermeister Popp bei der Bürgerversammlung sichtlich frustriert bekanntgegeben, dass das Baugebiet wohl deutlich kleiner ausfallen werde, weil ein Grundbesitzer plötzlich nicht mehr mitmachen wolle. Die Gemeinde erwog deshalb, an anderer Stelle weitere 30 000 Quadratmeter Bauland auszuweisen und das Eggenberger Feld-Süd entsprechend zu verkleinern. Dies ist nun nicht mehr nötig, denn der Eigentümer hat eingelenkt.

In der Sitzung am Dienstag fiel für das Vorhaben der "Startschuss", wie Popp es nannte. Das aufwendige Genehmigungsverfahren konnte in Gang gesetzt werden. Dafür muss der Flächennutzungsplan geändert werden, weil das Areal dort bisher als eingeschränktes Gewerbegebiet eingetragen ist. Es wird nun zu einem "allgemeinen Wohngebiet", der Rest zur landwirtschaftlichen Nutzfläche. Auch die alte Trasse für eine Umfahrung an dieser Stelle wird gestrichen - sie ist weiter nach Süden gerückt worden.

In ein allgemeines Wohngebiet soll auch eine kleinere Fläche östlich der Jobsterstraße umgewidmet werden. Mit den Änderungen hat der Gemeinderat den Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München beauftragt, ebenso mit der Aufstellung eines Bebauungsplans für das Eggenberger Feld-Süd. Dagegen stimmte lediglich Anna Gründel (PFW). Sie sagte, die Planer hätten sich zunächst vorstellen sollen. Die werden sich mit dem zuständigen Arbeitskreis des Gemeinderats abstimmen, bevor sich das gesamte Gremium erneut mit den Plänen befasst. Wegen der Nähe zur Autobahn ist auch ein schalltechnisches Gutachten erforderlich. Die gesamten Planungsarbeiten werden etwa 30 000 Euro kosten.

Einige Wünsche wurden am Dienstag bereits laut. Josef Lerchl (SPD) hätte gern, dass die Gemeinde, ähnlich wie es die Nachbarn in Kranzberg erwägen, in den kommunalen Wohnungsbau einsteigt, um beispielsweise mit Wohnraum für Erzieherinnen punkten zu können. Leonhard Held (CSU) sprach sich für Gehwege aus, dadurch könnten aber Parzellen verloren gehen, wie Popp zu bedenken gab. Auch ein weiterer Kindergarten wird voraussichtlich notwendig sein. Wenn alles gut läuft, könnte bis Ende 2018 die Erschließung des Baugebiets fertig sein. Die Gemeinde ist an einem baldigen Verkauf interessiert - für den Grunderwerb streckt sie etwa drei Millionen Euro vor.

© SZ vom 22.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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