Auftritt am Odeonsplatz:Erbe der Hallertau

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Die Freude bei Helmut Schranner war groß, als er vom Bayerischen Rundfunk den Auftrag für die CD "Hod ned des Bier an scheen Foam" erhielt. (Foto: privat)

Helmut Schranner hat mit seinen "Holledauer Musikanten" zwei CDs zum 500. Geburtstag des Reinheitsgebots eingespielt. Diese Woche präsentieren sie ihre Stücke auf einem Festival in München

Von Katharina Aurich, Nandlstadt

Auf gleich zwei CDs huldigt der Holledauer Volksmusiker, Bandleader und leidenschaftliche Sammler traditioneller Blasmusikstücke, Helmut Schranner, jetzt dem Bier. Im Auftrag des Bayerischen Rundfunks spielte Schranner mit seinen Holledauer Musikanten eine CD zum 500. Geburtstag des Bayerischen Reinheitsgebots ein, auf der Stücke aus dem Archiv und neu arrangierte musikalische Schmankerl wie der Münchner Biermarsch zu hören sind. "Hod ned des Bier an scheen Foam" nannte er die abwechslungsreiche Sammlung, auf der sogar Gerd Anthoff aus den Filser Briefen von Ludwig Thoma vorliest. Parallel entstand gleich die zweite CD "Ein Hoch dem Reinheitsgebot", die der Bogner-Verlag bei Schranner und seinen Musikanten in Auftrag gab und die teilweise dieselben Stücke enthält.

Beim Festival "500 Jahre Reinheitsgebot" von Freitag, 22., bis Sonntag, 24. Juli, auf dem Münchner Odeonsplatz stellen die Musikanten nun zwei Stunden lang "Musik made in Holledau" vor. Helmut Schranner legt auf den CDs viel Wert auf den Originalklang der Stücke, es solle sich anhören wie "live", und kein Hall oder andere technische Effekte sollten die Musik stören, erläuterte er bei der Vorstellung der beiden Scheiben. Möglichst original sollten auch die Noten sein, die er immer wieder auf Dachböden oder in Nachlässen finde und jetzt auch zusammen mit den beiden CDs herausbringe, damit andere Blaskapellen mit mittlerer oder großer Besetzung die Stücke spielen könnten, wünscht sich Schranner.

Er möchte die Vielfalt des musikalischen Erbes der Hallertau, das eng mit dem Hopfenanbau verbunden sei, erhalten. Mit viel Liebe zum Detail komponierte und arrangierte er die Werke, war er doch selbst einmal Bierfahrer und weiß, wovon in dem Stück "Die Bierfahrerpolka" die Rede ist. Nach dem letzten Takt ließ er eine Bierflasche öffnen und nahm das wohlige Zischen des Bierschaums auf, der sich ausbreitet. Den "Reinheitsgebotsmarsch" habe er eigens für den besonderen Geburtstag komponiert, denn "Bier, Hopfen, Zweifacher und die Holledau - das gehört alles zusammen", erklärt Schranner.

Seit 16 Jahren ist er mit den "Holledauer Musikanten" unter diesem Motto unterwegs, auch der Kulturpreis des Landkreises wurde ihm bereits verliehen. Über die Gelegenheit, jetzt "seine" Musik auch auf CDs festzuhalten, ist der Vollblutmusiker sehr glücklich. Das Schönste sei für ihn, dass seine Tochter Agnes die BR-Heimat-Scheibe gestaltet hat. Das Cover ist im Holz-Design gehalten, im Inneren sind Grußworte zum Reinheitsgebot von Johann Pichlmaier, Präsident der Hopfenpflanzer, und Lothar Ebbertz vom Bayerischen Brauerbund auf Bierdeckel gedruckt. Die CDs "Hod ned des Bier an scheen Foam" und "Ein Hoch dem Reinheitsgebot" sind von sofort an im Handel erhältlich.

© SZ vom 19.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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