Auflage von 200 Stück:Stadt der Brezen

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Brezen, wohin man schaut: Peter Thomas und Illustratorin Margit Kübrich haben ihrer Fantasie in ihrem Kalender freien Lauf gelassen, wo das beliebte Gebäck in Freising überall eine Rolle spielen könnte. (Foto: Marco Einfeldt)

Peter Thomas bringt ungewöhnlichen Kalender auf den Markt

Von Luise Helmstreit, Freising

"Jeder mag Brezen", sagt Peter Thomas, Erfinder des ersten Freisinger Brezenkalenders. "Sie sind außergewöhnlich und doch selbstverständlich und ziehen sich durch alle Generationen." In Aquarellzeichnungen hat Illustratorin Margit Kübrich Freisinger Motive mit dem Laugengebäck verbunden - manchmal wortwörtlich: Eine Brezenkette umspannt alle Kirchen in Freising. "Passend zum Reformationsjahr 2017 wollten wir auch etwas Ökumenisches machen", erklärt Peter Thomas. "Es gibt genügend Umstände und Bauwerke, die man verbrezeln kann."

So wird in dem Kalender auf brezenförmigen Blasinstrumenten gespielt, Papst Franziskus und Benedikt XVI. dürfen "Brez'nhackl'n", der Heilige Korbinian zieht mit einer Schubkarre voll Brezen nach Rom und die Touristen Adam und Eva werden von einer bayerischen Schlange statt mit einem Apfel mit Laugengebäck verführt. "Wir wollten es ein bisschen satirisch machen, ohne wirklich jemandem auf die Füße zu treten", erklärt Thomas. Je genauer man hinschaut, umso mehr Brezen kann man auf den Bildern entdecken: in Bäumen, an Geländern, als Schatten. Überall Brezen, Brezen, Brezen.

Auch der Flughafen spielt eine Rolle: Ein Flugzeug wirft Brezen über Freising ab. "Für viele Leute aus der Region ist der Flughafen der Brötchen- oder eben der "Brezchengeber", sie verdienen ihren Lebensunterhalt dort."

Die Kalender druckt und bindet der Freisinger selbst, insgesamt gibt es nur 200 Stück. In Freising und Neufahrn sind sie in Buchhandlungen erhältlich. "Jedes Mal, wenn wieder einer fertig ist, schaue ich ihn an und denke mir: Willst du den wirklich verkaufen?", sagt Thomas. Auf der letzten Seite hat er seine selbst komponierte Brezenhymne abgedruckt: "Für alle, die Brezen machen und Brezen lieben."

Ein halbes Jahr lang haben Thomas und Kübrich an ihrem Brezenkalender gearbeitet. Die Motive sind handgezeichnet. "Wir wollten das Layout nicht am Computer machen", erklärt die Illustratorin. Margit Kübrich und Peter Thomas sind stolz darauf, mit ihrem Freisinger Brezenkalender etwas geschaffen zu haben, das es zuvor noch nicht gab.

© SZ vom 15.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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