Auf dem Domberg:Maximal 60 Flüchtlinge

Dauerhafte Unterbringung ist im Kardinal-Döpfner-Haus unmöglich

Von Katharina Aurich, Freising

Die Regierung von Oberbayern und das Landratsamt Freising haben das Angebot des Domrektors Monsignore Rainer Boeck, im Bildungszentrum des Kardinal-Döpfner-Haus Asylbewerber aufzunehmen, geprüft. Die Unterbringung von maximal 60 Flüchtlingen sei nur für bestimmte Zeiträume und für höchstens vier Wochen möglich, da im Döpfner-Haus laufend Seminare und Veranstaltungen stattfinden. Boeck hat die Zeitfenster, in denen Zimmer frei sind, dem Landratsamt bereits mitgeteilt. Eine dauerhafte Unterbringung von Flüchtlingen sei wegen des gut laufenden Seminarbetriebs nicht realisierbar, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Regierung von Oberbayern, des Döpfner-Hauses und des Landratsamtes Freising. Die Infrastruktur im Bildungszentrum, in dem Seminarteilnehmer übernachten, sei vorhanden, und fehlende Komponenten könnten durch wenige Maßnahmen hergestellt werden. Das Landratsamt Freising wird dieses Angebot nutzen, um beispielsweise Engpässe zu überbrücken, wenn sich die Bezugsfertigkeit einer Immobilien für einige Wochen verzögert, sagte Pressesprecherin Eva Dörpinghaus.

Für die Regierung von Oberbayern scheidet eine Nutzung als Gemeinschaftsunterkunft aus, da die Flüchtlinge möglichst für die Dauer des Asylverfahrens in ihrer Gemeinschaftsunterkunft bleiben sollten. Bereits im vergangenen November hatte der Domrektor des Kardinal-Döpfner-Hauses angeboten, Flüchtlinge aufzunehmen.

Zunächst hielt die Regierung von Oberbayern das Gebäude für nicht geeignet. Nachdem sich die Flüchtlingskrise jedoch verschärft hat, wurde dieses Angebot nun erneut geprüft. Der Landkreis Freising ist nach wie vor dringend auf der Suche nach Wohnimmobilien, die mindestens 15 Personen pro Standort Platz bieten und von der Behörde angemietet werden. Angebote nimmt das Landratsamt Freising unter der Telefonnummer 0 81 61/6 00-0 gerne entgegen.

© SZ vom 30.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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