Auf  Cebit und Automobilmesse IAA:Werbetour durch die Republik

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Mehrmals im Jahr fahren Vertreter aus Stadt und Landkreis Freising zu Messen in ganz Deutschland, um sich anzupreisen - als Wirtschaftsstandort und auch als Region für lebendige Tradition und junge Festkultur

Von Anna Dreher, Freising

Sie scheinen überall zu sein, kaum eine Woche vergeht ohne einen Eintrag im Kalender. Die Liste ist ganz schön lang und vielfältig. Ob es um Kunst, Garten, Gesundheit, Autos, Bildung, Essen, Tiere, Technologie, Hochzeit, Tourismus, Sport oder ganze Regionen geht - eigentlich wird jeder fündig bei den Messen in Deutschland. Die Größten wie beispielsweise die Automobilmesse IAA oder die weltweit wichtigste Messe für Informationstechnik, Cebit, haben Jahr für Jahr mehrere Hunderttausend Besucher. Aussteller aus der ganzen Welt kommen dann in die Städte, um sich zu präsentieren. Menschen aus der ganzen Welt kommen, um sich zu informieren. Auch der Landkreis Freising zeigt, was er hat.

"Messen sind vor allem zum Netzwerken gut. Man kann sich mit anderen Kommunen und Vertretern von Institutionen austauschen oder Gespräche mit potenziellen Investoren führen und an Diskussionsrunden teilnehmen", sagt Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher. "Insgesamt lässt sich sagen, dass wir auf Messen aktiv sind, um uns gut zu präsentieren und einige, für die Stadt interessante Kontakte knüpfen können."

Wo der Landkreis und die Stadt Freising einen Stand aufbauen, um sich und die Region zu präsentieren, hat sich inzwischen eingespielt. Es gibt feste Termine, zu denen Vertreter der Region verreisen. Wie zuletzt bei der Internationalen Grüne Woche in Berlin, der wichtigsten Messe für Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau. Landrat Josef Hauner repräsentierte den Landkreis gemeinsam mit dem Hopfenbauer und Biersommelier Stefan Stanglmair und der Hallertauer Hopfenkönigin Anna Roßmeier. Im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten, Staatssekretären und Ministern stellte Hauner den Landkreis vor - Historie, geografische Lage und Wirtschaftsstruktur.

Aber der Freisinger Tross war noch größer: Auch die Narrhalla Nandlstadt, die Marktkapelle Au, der Spielmannszug Hörgertshausen, der Schützenverein Abensquell Abens, der Landfrauenchor des Kreisverbandes des Bayerischen Bauernverbandes, der Verein Almrausch-Edelweiß Freising und die Stadtkapelle Freising waren zur Grünen Woche in die Hauptstadt gereist. "Wir sind der kulturelle Teil der Stadtvertretung. Durch unsere Auftritte zeigt der Landkreis, was er musikalisch zu bieten hat", sagt Jürgen Wüst von der Stadtkapelle. "Es ist bei den Messen wichtig, sich nicht nur als Wirtschaftsstandort zu zeigen. Das Kulturelle gehört ja auch dazu." Und so kam Josef Hauner nach der Grünen Woche auch zu dem Schluss: "Wir haben unseren Landkreis Freising positiv dargestellt." Genau darum geht es bei den Messebesuchen: Image.

Ob Landrat Hauner, Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, Referats- und Amtsleiter oder ganze Vereine sich auf den Weg machen - Freising soll von seinen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Botschaftern ins Gespräch gebracht, im Gespräch gehalten und vor allem interessant gemacht werden. Als Wirtschaftsstandort, aber auch "als Ausflugsort, der mit seinen bunten Veranstaltungsreigen mit Märkten, Dulten und Festen für lebendige Tradition und junge Festkultur steht", wie Freisings Pressesprecherin Christl Steinhart sagt. Es ginge aber auch darum, neue Kontakte mit Entscheidungsträgern zu knüpfen und wichtige bestehende Geschäftskontakte zu intensivieren.

"In den letzten Jahren ist auch die Innenstadtkonzeption auf großes Interesse gestoßen, die sicher auch künftig rege nachgefragt wird als spannendes Beispiel einen Wirtschaftsstandort nachhaltig zu stärken", sagt Steinhart. "Freising hat sich außerdem einen guten Ruf im Tages- und Tagungstourismus erworben." Durch die Zugehörigkeit zum Tourismusverein Hopfenland Hallertau ergeben sich weitere Termine - besonders in diesem Jahr, in dem das 500-jährige Bestehen des Reinheitsgebots gefeiert wird.

Den Landkreis und die Stadt als Wirtschafts- oder als Tourismusstandort zu präsentieren, Werbung zu machen - die vielseitige Zusammensetzung der interessierten Messebesucher erfordert beides, vor allem aber die richtige Mischung. Denn Aufmerksamkeit wollen alle anderen Aussteller auf den Messen auch. Und den guten Ruf gibt es nicht umsonst. Anfahrts- und Übernachtungskosten, Gebühren für Messestände und Verpflegung kommen bei jedem Termin dazu. Die Ausgaben belaufen sich pro Jahr auf Kosten im unteren fünfstelligen Bereich.

Wie viel Stadt und Landkreis jährlich investieren, lässt sich nur schwer beziffern, da sich die Organisation der vielen Messe- und Eventtermine auf verschiedene Fachämter verteilt. Eine Gesamtkostenaufstellung gibt es nicht. Aufwiegen ließen sich Ausgaben und Ertrag aber ohnehin nicht. "Ergebnisse lassen sich in der Regel nicht zahlenmäßig festmachen", sagt Eva Dörpinghaus, Pressesprecherin des Landkreises. "Ziel ist immer, den Landkreis als Wirtschaftsstandort beziehungsweise für die Hallertau als touristische Destination zu präsentieren."

Eine Auswahl an Messen und Events, auf denen der Landkreis und die Stadt Freising 2016 vertreten sind: Reise- und Freizeitmesse free in München (10. - 14. 2.), Die66 im MOC München (8. bis 10. 4.), Tag des deutschen Bieres (23. 4.), Familienerlebnistag auf dem Lehrpfad "Hopfen & Bier" (5. 6.), Hallertauer Bierfestival in Attenkirchen (3. - 5. 6.), Jubiläumsfest "Ingolstadt feiert" (3. - 5. 6.), Festival "500 Jahre Reinheitsgebot" in München (22. - 24. 7.), Hohenwarter Gewerbeschau (23. - 24. 7.), Bergfest der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan (6. 8.), Hopfenzupferfest Schloss Ratzenhofen (14. 8.), Hopfenzupfer-Jahrtag Kloster Scheyern (15. 8.), Hopfensiegelfest in Pfeffenhausen (4. 9.), Hallertauer Hopfakranzlfest in der Stadt Freising (18. 9.), Expo Real in München (4. - 6. 10.).

© SZ vom 18.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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