Auch Kurzentschlossene haben noch Chancen:Empfehlung für die Zukunft

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Ferienjobs bessern nicht nur das Taschengeld auf, sondern sind auch eine gute Vorbereitung aufs spätere Berufsleben

Von Thilo Schröder, Freising

An diesem Freitag ist für die Schüler im Landkreis Freising der letzte Schultag vor den Sommerferien. Viele Jugendliche werden die kommenden sechs Wochen nutzen, um mit Ferienjobs ihr Taschengeld aufzubessern oder erste Arbeitserfahrungen zu sammeln - was die beruflichen Zukunftschancen der jobbenden Schüler erhöhen kann. Auch Kurzentschlossene könnten bei der Suche nach einen Ferienjob eventuell noch fündig werden.

In Cafés aushelfen, bei der Gartenarbeit mitanpacken, Hunde ausführen, in Büros oder Boutiquen helfen, Inventurhilfe oder im Supermarkt Regale auffüllen: "Ferienjobs gibt es in sämtlichen Bereichen - gewerblich und auch privat", sagt Kathrin Stemberger von der Pressestelle der Freisinger Arbeitsagentur. Doch wie findet man die? "Wir empfehlen allen Schülerinnen und Schülern auf Jobsuche, Eigeninitiative zu zeigen und die eigenen Netzwerke zu nutzen", sagt Stemberger. Gerade Schülerjobs ließen sich oftmals über den Freundes- und Bekanntenkreis der Eltern organisieren. Ebenfalls zu empfehlen seien Aushänge, zum Beispiel in Supermärkten oder Jugendzentren. "Und man kann auch selbst mit einem kleinen Steckbrief für sich als Ferienjobber Werbung machen." In Lokalzeitungen fänden sich ebenfalls hin und wieder Anzeigen für Ferienjobs.

Genauso kann man direkt bei den Betrieben oder in den Geschäften vor Ort nachfragen. "Viele Jugendlichen haben auch schon durch Schulpraktika Kontakte zu Firmen aufgebaut, die sie nun nutzen können." Wer über 18, flexibel und mobil ist, kann sich auch an die Jobvermittlung der Arbeitsagentur am Flughafen wenden. Dort kann man seine E-Mail-Adresse hinterlassen, um beim nächsten Stellenangebot dann entsprechend informiert zu werden.

Für Jugendliche gelten beim Jobben besondere Vorschriften. Laut Jugendarbeitsschutzgesetz dürfen Schüler ab 15 Jahren in den Ferien bis zu vier Wochen pro Jahr arbeiten. Wer nicht mehr vollzeitschulpflichtig ist, auch länger - im Freistaat ist das nach neun Schuljahren. Für beide Gruppen gilt: Acht Stunden Arbeit täglich sind erlaubt, zwischen sechs und 20 Uhr. In Gaststätten dürfen Jugendliche ab 16 Jahren bis 22 Uhr arbeiten.

Strengere Regelungen sieht das Gesetz für 13- bis 14-Jährige vor. Sie dürfen nur leichte und geeignete Jobs wie Werbeprospekte austragen, Babysitten und Nachhilfegeben ausüben - und das auch nur zwei Stunden täglich zwischen 8 und 18 Uhr, dafür aber das ganze Jahr über.

Das Wochenende ist grundsätzlich für Minderjährige tabu. Ausnahmen gibt es für Gaststätten, bei Sportveranstaltungen oder in der Landwirtschaft. Im Handel darf zusätzlich samstags gearbeitet werden. Generell sind gefährliche Arbeiten sowie besonders anstrengende Tätigkeiten wie Fließband- oder Akkordarbeit nicht erlaubt.

Vom höheren Taschengeld abgesehen, können Ferienjobs Jugendliche auf die spätere Arbeitswelt einstimmen: "Pünktlichkeit, Disziplin, Fleiß, Eigeninitiative, Motivation, Engagement - ein Ferienjob ist eine gute Probe für die Zukunft", sagt Stemberger. "Und das sehen auch spätere Ausbilder beziehungsweise Arbeitgeber so. Ferienjobs sind daher eine überzeugende Empfehlung in späteren Bewerbungen."

Volljährige, die kurzfristig noch einen Job suchen, können sich bei der Vermittlungsbüro am Flughafen München melden: Telefon: 089/9759 0550; E-Mail: Freising.Arbeitsvermittlung-AViMAC@arbeitsagentur.de

© SZ vom 27.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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