"Arschbombenkontest" und Sautrogrennen:Vergnüglicher Abschied

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Mit lustigen Wettbewerben und einem allgemeinen "Abschwimmen" ist in Freising eine Ära zu Ende gegangen. Das Lerchenfelder Freibad ist Geschichte, im Sommer 2018 soll das neue "Fresch" an seine Stelle treten.

Von Katharina Aurich, Freising

Mit einem coolen "Arschbombenkontest", bei dem die 40 Teilnehmer mittels Körperbeherrschung sowie Körpermasse bis zu sechs Meter hohe Fontänen in die Luft spritzten, einem Sautrogrennen, Discomusik und dem "Abschwimmen" in allen drei Becken haben sich die Freisinger am Sonntag von ihrem Freibad verabschiedet. Vermutlich erst im August nächsten Jahres wird das neue "Fresch", das Frei - und Hallenbad der Stadtwerke, eröffnen. Aber vielleicht gelinge es bereits früher, den Außenbereich in Betrieb zu nehmen, hoffte Andreas Voigt, Geschäftsführer der Stadtwerke, der gestern auch am Beckenrand stand, während seine beiden Buben ein Schwimmabzeichen ablegten.

Alle Generationen werden ihr Freibad vermissen, vor allem aber die Senioren, die mit dem Bad viele Kindheits- und Jugenderinnerungen verbinden und sich gerne in den Umkleideräumen zu einem ausführlichen Ratsch trafen. Dafür sei das Hallenbad an der Jochamstraße, das auch den ganzen kommenden Sommer geöffnet haben wird, kein Ersatz, finden die Damen.

Für die Freisinger Wasserwacht bedeute der Bau des Fresch und vor allem des neue Hallenbades eine große Verbesserung, freute sich Vorsitzender Moritz Westermeier. Daher nehme man die lange Schließzeit des Freibads gelassen in Kauf. Für jeden Schwimmer, der gestern noch eine Abschiedsbahn durch das "Damenbecken" zog, spendeten die Stadtwerke einen Euro an die Wasserretter.

Das 50 Meter-Becken neben den Umkleidekabinen am Eingang wie auch das Kinderbecken werden nun zugeschüttet. Darauf sollen Liegeflächen entstehen. Die alten Bäume könnten fast alle erhalten bleiben und neben dem Sprungbecken werde ein neues Nichtschwimmerbecken gebaut, schilderte Voigt. Daran dachten die rund 80 Zuschauer des Arschbombenkontests sicher nicht, als sie die waghalsigen Springer, die teilweise professionelle Überschläge und Drehungen ablieferten, beklatschten. Michi Kasper von der gleichnamigen Werbeagentur moderierte die Vorstellung, bewertet wurde sowohl die Spritzhöhe als auch die Sprungtechnik in den Kategorien Kinder und Erwachsene.

Unter den 24 Kindern, die ohne Scheu auch mit vollem Anlauf vom Fünf-Meter-Brett flogen, waren richtige Könner, die zielsicher viel Wasser verdrängten und sichtlich Spaß dabei hatten. Für die jungen Männer aus der Erwachsenenklasse wurde es ernster. Konzentriert, manche anmutig, andere wiederum mit der vollen Wucht ihrer Körpermasse, erzeugten sie hohe Fontänen. Eine "Bombenperformance", wie Kasper kommentierte, lieferte etwa Raphael mit siebeneinhalb Metern Spritzhöhe ab: Das Publikum war begeistert. Zum krönenden Abschluss sprangen dann sechs Teilnehmer hintereinander jeweils zu zweit in die Fontäne der beiden Vordermänner und kamen im Becken nebeneinander auf. Für alle Generationen war das Abschwimmen gestern ein würdiger Abschied vom Freibad - ein wenig traurig, aber voller Vorfreude auf das neue Fresch.

© SZ vom 21.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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