Arbeitszeit:Gießen, mähen und pflegen

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Foto: Marco Einfeldt (Foto: N/A)

Maximilian Demmelhuber kümmert sich um das städtische Grün

Von Verena Bracher

Sommerzeit ist, wenn die einen mit vollgepackten Autos ans Meer pilgern und die anderen es sich im Schatten des Balkons gemütlich machen. Aber irgendwie muss der Laden ja weiter laufen. Die Freisinger SZ stellt in loser Folge Menschen vor, die auch dann arbeiten, wenn (fast) alle anderen in den Urlaub fahren.

Als Maximilian Demmelhuber beschloss, seine Arbeit als Fernmeldetechniker aufzugeben und den Beruf des Gärtners zu erlernen, setzte er eine Familientradition in der dritten Generation fort. In der Gärtnerei seiner Eltern im Landkreis Altötting war ihm die Begeisterung für Gartenarbeit wohl in die Wiege gelegt worden. Seit 17 Jahren arbeitet Demmelhuber nun für die Stadtgärtnerei Freising.

"Im Sommer haben wir schon deutlich mehr Arbeit als im Winter, denn da wächst die Vegetation", erklärt der 60-Jährige. Deswegen hat die Stadtgärtnerei eine Sommer- und eine Winterarbeitszeit. Während in den warmen Monaten schon um kurz nach sechs Uhr morgens die ersten Mitarbeiter die Blumenschalen in der Stadt mit Wasser versorgen, sind die Arbeitszeiten im Winter etwas verkürzt.

Blumen und Neuanpflanzungen zu gießen, ist im Sommer die erste Aufgabe eines langen Arbeitstages. Dazu hat die Stadtgärtnerei zwei große Gießfahrzeuge in Betrieb, die jeweils über 1000 Liter Wasser fassen. "Auch die Sportplätze benötigen viel Pflege", sagt Demmelhuber. Außerdem müssten sie wöchentlich gemäht werden. Die Hauptaufgabe von Maximilian Demmelhuber ist jedoch eine andere: Er ist für den städtischen Baumbestand verantwortlich. Dafür hat er eine Zusatzausbildung als Baumpfleger gemacht. Über 10000 Bäume hat er im Freisinger Gebiet in seiner Obhut. Dazu ist er viel unterwegs und kontrolliert den Wuchs der Bäume vor allem hinsichtlich der Verkehrssicherheit.

Wenn abends alle Pflanzen mit ausreichend Wasser versorgt sind, radelt Demmelhuber gerne an den See, um dort eine Runde zu schwimmen. "Ich bin gar nicht so traurig darüber, in der Hauptreisezeit nicht wegfahren zu können", sagt er. Viel lieber genieße er zu Hause das schöne Wetter. Für alle Freisinger Hobbygärtner hat er für die heißen Tage nur einen Rat: "Gießen!" Wer ein Schneckenproblem habe, solle das am besten morgens tun. Schnecken seien bevorzugt im Dunkeln unterwegs. Wenn der Boden bis zum Abend wieder ausgetrocknet sei, würden die Schädlinge nicht so gut vorankommen, erklärt Demmelhuber. Weil sie keine Pestizide verwenden dürfen, setzen auch die Stadtgärtner auf diese Methode.

© SZ vom 09.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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