Sommerzeit ist, wenn die einen mit vollgepackten Autos ans Meer pilgern und die anderen es sich im Schatten des Balkons gemütlich machen. Aber irgendwie muss der Laden ja weiterlaufen. Die Freisinger SZ stellt in loser Folge Menschen vor, die auch dann arbeiten, wenn (fast) alle anderen in den Urlaub fahren.
Eine eisige Vielfalt findet sich hinter der Theke des Eiscafés "Veneto" in Freising. Neben "Stracciatella" gibt es "Granatapfel-Joghurt" und "Grüner Apfel". Die Lieblingssorte des Besitzers Luca Busatto ist aber das Haselnusseis. 1995 kam Busatto aus Italien nach Deutschland. "Ich hatte null Ahnung von Eis oder Eiskaffee", erzählt er. In einer Eisdiele in Aachen fand er trotzdem eine Stelle und arbeitete sich hoch. 2003 eröffnete er in Ismaning die "Boutique del Gelato" und übernahm in den folgenden Jahren weitere Eisdielen, darunter vor drei Jahren das "Veneto" in der Oberen Hauptstraße und das "Da Sandro" in der General-von-Nagel-Straße in Freising.
"In jeder Eisdiele gibt es ein Labor, in dem das Eis hergestellt wird", erklärt Busatto, 43. Um Qualität zu erhalten, müsse man die Rohstoffe sorgfältig auswählen. Selbst verbringe er jedoch nicht mehr viel Zeit in den Laboren - durch die vielen Filialen sei er ständig unterwegs. Im Frühling und im Sommer mache er sehr viel Geschäft. In diesem Jahr beeinträchtigten allerdings die Baustellen in Freisings Innenstadt den Eisverkauf, erzählt er. Der Lärm und die begrenzte Zahl an Freisitzen hielten die Kunden fern. Doch Busatto ist gelassen: "Die Neugestaltung muss ja gemacht werden." Im Herbst schließt er die Eisdielen und fährt für mehrere Monate zur Familie in Italien. Seine Frau lebt mit Sohn und Tochter in der Nähe von Venedig. Im Sommer besuchen sie Freising und probieren Papas Eis.