Anonymer Schöpfer:Kultige Strohkunst

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Warum die drei Minions Stuart, Kevin und Bob am Ortsrand von Altfalterbach fröhlich die Autofahrer grüßen

Von Angelina Knauer, Altfalterbach

Mehr als 100 Likes hat das Bild der drei Altfalterbacher Stroh-Minions (Foto) auf der Facebookseite der Freisinger SZ erzielt und damit dem Ort zu unverhoffter Bekanntheit verholfen. Altfalterbach kennt man sonst nur im Zusammenhang mit dem Mauerner Faschingsumzug, zu dem an Faschingssonntagen jährlich Tausende Schaulustige bei Wind und Wetter pilgern.

Auch die drei ulkigen Latzhosenträger haben etwas mit der "fünften Jahreszeit" zu tun, denn sie sind ein Ergebnis des Faschingsfiebers, das von Mauern auf das etwa drei Kilometer westlich gelegene Örtchen übergegriffen hat. Es hat vor zwei Jahren einen Altfalterbacher, der anonym bleiben möchte, befallen, der nun im zweiten Jahr in Folge zur Faschingszeit mit kreativ gestalteten, farbenfrohen Strohfiguren die durchreisenden Faschingsnarren begeistert - doch im Gegensatz zum Fasching selbst, währt seine Strohkunst länger als nur ein paar Tage.

Sein Strohkunstdebüt feierte der Hobbybastler Jahr 2017 mit einem Strohbären. Heuer sind es die drei überdimensionierten Minions Stuart, Kevin und Bob, die am 10. Februar aus einer Faschingslaune heraus entstanden seien, wie ihr Altfalterbacher Erschaffer sagt. Zum ersten Mal waren die drei gelben Figuren in dem Computeranimationsfilm "Ich - Einfach unverbesserlich" zu sehen, der 2010 in den deutschen Kinos startete. Als Latzhosen tragende, etwas tollpatschige Untertanen des Bösewichts Gru erreichten die Minions innerhalb kürzester Zeit Kultstatus, so dass sie 2015 sogar einen eigenen, gleichnamigen Streifen bekamen - mit Stuart, Kevin und Bob in den Hauptrollen.

Diesem Minion-Fieber ist auch der kreative Altfalterbacher erlegen, weshalb er vor sechs Monaten genau diese Charaktere aus Stroh und mit Augen aus angesprühten Autoreifen auf seinem Grundstück aufstellte. Er wollte mit seiner Variation der Minions den Kindern eine Freude machen und hielt den Platz für perfekt, wie der Bastler erzählt. Für die Herstellung der drei gut drei Meter hohen Giganten brauchte der Strohkünstler einen Tag. Seine Arbeit kann sich auch heute noch sehen lassen, auch wenn die Minions nicht ganz pflegeleicht seien, wie er meint.

Minion Kevin litt vor geraumer Zeit schon mal an Gleichgewichtsstörungen, kippte um und musste erneut aufgestellt werden. Der junge Mann musste den Dreien außerdem bereits den einen oder anderen neuen Anstrich verpassen, da sie durch die Witterung etwas ausgeblichen waren. Doch Dank der Mühen ihres Erschaffers stehen die gelben Latzhosenträger nach wie vor glücklich winkend am Straßenrand und erfreuen Jung und Alt.

Stuart, Kevin und Bob bleiben noch bis Herbst, bevor sie endgültig abgebaut werden. Ob zum Fasching 2019 neue Strohkunst Altfalterbach schmückt, bleibt offen. "Wenn, dann spontan", meint der Künstler dazu.

© SZ vom 28.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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