Anders als in München:Auf der sicheren Seite

Carsharing-Verein muss keine Nachforderung fürchten

Der Verein Stadtteilauto Freising kann sich erst einmal entspannt zurücklehnen. Der Carsharing-Anbieter - er ist seit seiner Gründung im Jahr 1992 inzwischen mit 19 Autos auch in Eching, Neufahrn, Marzling und Moosburg aktiv - ist im Gegensatz zu seinem Münchner Pendant "Stattauto" von keiner Krise betroffen. Letzterem geht es derzeit finanziell alles andere als gut. Nachdem das Finanzamt München dem Verein rückwirkend den Status der Gemeinnützigkeit aberkannt hat, droht ihm eine Nachzahlung von einer Million Euro und damit eine mögliche Insolvenz. Denn statt wie bisher den Kunden den reduzierten Steuersatz von sieben Prozent zu berechnen, soll "Stattauto", das zur gemeinnützigen Spectrum Mobil GmbH gehört, von seinen Kunden nun die üblichen 19 Prozent verlangen. Der Bezirksausschuss Sendling geht jetzt mit einem Dringlichkeitsantrag dagegen vor.

Joachim Joekel, Vorsitzender von Stadtteilauto erklärt, warum der Freisinger Verein von dem Problem nicht betroffen ist: "Stadtteilauto ist ein zweckgebundener Betrieb, der mit Autos handelt. Das geht für uns mit einer Gemeinnützigkeit nicht einher. Um eventuell hohen Nachzahlungen vorzubeugen, ist in unseren Tarifen schon vorab der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent veranschlagt. Damit sind wir einfach auf der sichereren Seite." Auch preislich ist der Tarifunterschied beider Carsharing- Unternehmen kaum nennenswert. Finanzielle Schwierigkeiten wie in München stehen in Freising in der nächsten Zeit also nicht ins Haus.

© SZ vom 15.03.2017 / saba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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