Anderer Ort, bewährtes Konzept:"Der Heurige" zieht ins Löwenhaus

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Isabella Rauscher-Olschewski und Stefan Olschewski machen den Löwenwirt zum Heurigen. (Foto: Privat/Martin Schlichenmayer)

Das Wirte-Ehepaar Olschewski will das Gasthaus an der Landshuter Straße in Freising renovieren und innen ganz neu gestalten.

Von Clara Lipkowski, Freising

Das Gasthaus zum Löwen an der Landshuter Straße wird ein bayerisch- österreichisches Lokal. Das Wirte-Ehepaar Stefan Olschewski und Isabella Rauscher-Olschewski wird zum 1. August die Gaststätte übernehmen und in "Der Heurige" umbenennen. "Gasthaus zum Löwen" werde dann nur noch als Zusatz im Namen geführt, sagte Stefan Olschewski am Dienstag.

"Im Moment ist das Löwenhaus im renovierungsbedürftigen Zustand, aber wenn wir eröffnen, wird man das Haus von innen nicht wiedererkennen." Seine Frau Isabella, 49 und Innenarchitektin, habe da ein "gutes Händchen". Im Löwenhaus betreiben die Gastronomen künftig einen großen Saal mit Platz für Vereine oder Hochzeiten, eine Weinstube und eine zusätzliche Gaststube. Das Interieur wird das aus dem alten "Heurigen" am Thalhauser Fußweg sein, den die beiden bislang geführt hatten. "Wir können 1:1 alles mitnehmen", sagt Olschewski. Zudem werde es ein neues Farbkonzept geben und - ganz wichtig - die Dachterrasse zur Moosach als VIP-Lounge ausgebaut. Dort solle es etwas edler zugehen, mit Wein, Sekt und Champagner. Das gastronomische Konzept bleibe weitgehend dasselbe wie im alten "Heurigen" mit etwa zwei Dutzend Weinen aus Österreich, Deutschland und Italien. Er werde auch künftig in der Küche am Herd stehen. Neu werde der Mittagstisch sein mit Schnitzel, Backhendl und Wurstsalat, sagt Olschewski, der biete sich wegen der Nähe zum Landratsamt an. Eventuell werde auch der Ruhetag aufgehoben. "Denn am Löwen hängen ja auch elf Fremdenzimmer, da ist es sinnvoll, wenn jeden Tag jemand da ist. Zurzeit suchen die Wirte noch Personal. "Das Idealste wäre, eine Dame zu finden, die das Frühstück für die Hotelgäste und anschließend die Zimmer machen kann", sagt der 51-Jährige. Auch für den Service seien noch Aushilfsstellen zu haben. Im Hotelgewerbe sind die beiden alte Bekannte, 25 Jahre lang hatten sie das Schwimmbad im Schwaiger "Sheraton" gepachtet. "Da kriegt man vieles mit", sagt Olschewski. Seit Juni 2016 steht das Flughafenhotel leer. Wird es neu eröffnet, hoffen sie, wieder einzusteigen, denn "einfach so aufgeben wollen wir diese 25 Jahre nicht."

Den "Heurigen" am Thalhauser Fußweg verlassen die beiden nach nun fünf Jahren. "Wir haben festgestellt, dass wir immer wieder Leute wegschicken mussten, bei Anfragen für Firmenfeiern etwa", sagt Olschewski, 50, 60 Plätze im Innern seien einfach zu wenig. Zwar gebe es den traumhaften Garten. Aber wie oft könne man schon draußen sitzen, meint der gelernte Kaufmann. Zudem war das Haus renovierungsbedürftig. Auf der Suche nach größeren Lokalitäten hätten sie sich auch für das "La Petite France" am Marienplatz interessiert. "Aber das wäre ein waghalsiges Unternehmen gewesen", sagt Olschewski, denn da hätte die räumliche Trennung der beiden Gaststuben Probleme bereitet.

Die Vorliebe für Österreich ist familienbedingt. "Die Mutter meiner Frau und meine Mutter sind aus Wien." Für den Heurigen wollte Olschewski sogar eine Riesenrad-Gondel des Wiener Prater kaufen. "Aber das war Utopie", wie sich zeigte, "das Ding ist mit 22 000 Euro viel zu teuer und wäre für unseren Eingang sowieso viel zu groß gewesen."

© SZ vom 24.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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