"Anchora" probt wieder:Die perfekte Mischung

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Wenn die 60 bis 80 Sänger und Sängerinnen des Jazz- und Popchors "Anchora" zusammen proben, dann fühlt sich das an wie ein Treffen guter Freunde. (Foto: Lukas Barth)

"Anchora", ein Jazz- und Pop-Chor mit breitem Repertoire, bereitet sich auf die nächsten Konzerte vor. Obwohl die 60 bis 80 Sänger sehr motiviert sind, ist die Atmosphäre ausgesprochen entspannt

Von Alina Sabransky, Freising

Immer stärker werdende Windgeräusche erfüllen den Raum. Leise stimmt das Klavier eine zarte Melodie an. Erste Stimmen erklingen. Anchora, das vier Jahre alte Chorprojekt von und für Jugendliche und junge Erwachsene trifft sich zum Probewochenende für das "Anchora"-Konzert am Samstag, 6. Mai.

Über 60 Sängerinnen und Sänger durchdringen an diesem Vormittag mit ihrer Musik den Proberaum des Camerloher-Gymnasiums. "Snow" heißt der Titel. Selbst geschrieben von Chormitglied Felix Werner und chortauglich arrangiert von Chorleiter und Pianist Lukas Maier. "Das Stück ist mein absolutes Highlight", verrät er. Mimi Neumair, neben Maier die zweite Chorleiterin und gleichzeitig Dirigentin und Organisatorin, nickt. Sie achtet darauf, dass wirklich jede Strophe sitzt. Sie weiß genau, was sie will, und lässt den Chor das Stück so lange wiederholen, bis es passt. Stören tut das aber niemanden. Die Sänger sind motiviert, wollen einige Stellen mehrmals wiederholen. Trotzdem herrscht eine unglaublich entspannte und harmonische Atmosphäre zwischen den Sängern und den beiden jungen Chorleitern, die mitten im Studium stecken. "Hier ist überhaupt keine Hierarchie", erklärt Maier. "Oft gehen wir nach den Proben noch zusammen ein Bierchen trinken." Und es fühlt sich tatsächlich an wie ein Treffen guter Freunde.

"Anchora" ist ein Jazz- und Popchor. Die Musiker singen alles, von Britney Spears über Beyoncé, englische und deutsche Texte, mal A-cappella, mal mit Band oder Streichquartett, ab und zu gibt es Soli und Überraschungsgäste. "Es wird ein unglaublich vielfältiges Konzert, eine bunte Ansammlung an lebendigen und fröhlichen, manchmal auch ernsten Stücken", erzählen Maier und Neumair. Die Titel suchen sie alle gemeinsam aus. So ist das Medley "Lieder & Songs - schöne und weniger schöne Stücke unserer Schulzeit" entstanden. Viele Chormitglieder sind ehemalige Schüler des Camerloher-Gymnasiums. Als musische Schule sei es dort Pflicht, jedes Jahr mindestens zweimal ein Lied vorzusingen, erzählt Maier. Das sei immer ein Wechselbad der Gefühle gewesen und genau das drücke das Stück auch aus. "Gleichzeitig ist es eine Hommage an die Schule", ergänzt Neumair.

Maier und Neumair haben am Camerloher ihren Abschluss gemacht. Jetzt studieren sie beide in München: Er beginnt mit Komposition und ist in der Theaterszene aktiv, sie wird Musiklehrerin. Jeden Mittwoch kommen sie beide aber zurück nach Freising. Dann wird geprobt. Das ganze Jahr über und vor den Konzerten auch an den Wochenenden. Angefangen haben sie mit 40 Mitgliedern, zwischendurch waren es fast 100, mittlerweile sind es zwischen 60 und 80. Auch über Männermangel muss "Anchora" nicht klagen. Sogar das typische Tenorproblem sei bis jetzt noch nicht vorgekommen. "Der Chor trägt sich selber", sagt Maier und lacht. "Er motiviert uns und wir motivieren ihn." Die perfekte Mischung.

Und die kommt gut an. Vor allem junge Leute sind begeistert von diesem etwas anderen Chorerlebnis und können sich demnächst wieder auf zwei Stunden beste Unterhaltung freuen. Deswegen wird es dieses Mal gleich ein Doppelkonzert geben. Morgens um 11 Uhr die erste Vorstellung, abends um 19 Uhr die zweite.

Der Vorverkauf für die Veranstaltungen beginnt am Montag, 10. April, bei Bücher Pustet in der Oberen Hauptstraße in Freising.

© SZ vom 06.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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