Amtsantritt im Herbst:Wissen schafft Werte

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Der neue Präsident der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf befasst sich intensiv mit den Folgen des Klimawandels

Von Petra Schnirch, Freising

Mit "grünen" Fragestellungen kennt sich der neu gewählte Präsident der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) aus: Seit vielen Jahren setzt sich Eric Veulliet intensiv mit den Folgen des Klimawandels auseinander. Er leitet seit 2002 das transdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungszentrum Alps in Innsbruck, das er mit aufgebaut hat. Im Kern eines internationalen Netzwerks beschäftigen sich die Mitarbeiter mit den großen Aufgaben dieser Zeit - angefangen bei den erneuerbaren Energien über Projekte zur Anpassung an den Klimawandel bis zur Optimierung land- und forstwirtschaftlicher Prozesse. Außerdem entwickeln sie neue Bildungskonzepte.

"Vision und gleichermaßen Mission" des Zentrums ist es, wie die HSWT in einer Pressemitteilung schreibt, den Risiken und Herausforderungen Zeit mit nachhaltigen Lösungen zu begegnen. Aus der Überzeugung heraus, dass "Wissen Werte schafft", will Veulliet junge Menschen motivieren und dafür begeistern, diesen Prozess mitzugestalten und zu begleiten, wie er bei seiner Vorstellung in Weihenstephan sagte. Um die Nachfolge von Hermann Heiler, der aus gesundheitlichen Gründen bereits Ende November 2016 in den Ruhestand gegangen ist, bewarben sich 24 Kandidaten, sechs lud der Hochschulrat zur persönlichen Vorstellung ein. Der neue Präsident wird sein Amt am 1. Oktober antreten. Bis dahin leiten die beiden Vizepräsidenten Mirjam Jaquemoth und Markus Reinke die Geschäfte. Sie sind seit 15. März im Amt. Reinke will sich vor allem für Forschung und Weiterbildung engagieren. Jaquemoth ist Beauftragte des Präsidenten am Standort Triesdorf, sie will die Zusammenarbeit mit Weihenstephan und Straubing ausbauen. Im Herbst oder Winter werden voraussichtlich ein oder zwei weitere Vizepräsidenten gewählt, hier wird auch der neue Mann an der Spitze gehört.

Der 53-jährige Veulliet verfüge durch seine Position an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über viel Erfahrung, was das Arbeiten in komplexen Strukturen oder das Verständnis für die Bedürfnisse unterschiedlicher Interessensgruppen angeht, so die HSWT. Die Forschungsgesellschaft Alps gehört zum überwiegenden Teil wissenschaftlichen Einrichtungen, sodass Veulliet "politische, strategische und auch alltägliche Abläufe an Hochschulen bekannt sind". Er selbst sehe es als seine persönliche Aufgabe an, das Themenspektrum an der Hochschule weiterzuentwickeln, "basierend auf dem Bewusstsein, dass gezielte, intelligente Anpassung grundlegend für den nachhaltigen Erfolg ist".

Veulliet war drei Jahre lang Lehrbeauftragter an der Universität in Innsbruck. Seit April 2010 leitet er auch das "Centre for Climate Change Adaptation". Außerdem sitzt er im Beirat der Soventix GmbH, einem Spezialisten für Solaranlagen. Studiert hat der promovierte Geologe in Würzburg und Karlsruhe. Dort war er auch drei lang wissenschaftlicher Angestellter. Ehrenamtlich engagiert sich Eric Veulliet als Vorstandsmitglied im Verein Klima-Schützen, den er selbst gegründet hat, um die Öffentlichkeit über den Klimawandel und die Folgen zu informieren. Außerdem ist er Mitglied des Beratungsausschusses im "Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology".

© SZ vom 24.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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