Am Glonnfeld in Allershausen:Neuer Drogeriemarkt

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Gemeinderat stimmt trotz Bedenken der Anwohner zu

Von Petra Schnirch, Allershausen

21 Seiten umfassen allein die Bedenken der Anwohner - die Vorbehalte in der Nachbarschaft gegen die Ansiedlung eines Drogeriemarkts im Gebiet "Glonnfeld II" sind groß. Sie befürchten mehr Lärm und Verkehr in ihrer Siedlung. Bei einer Informationsveranstaltung Mitte Januar, zu der etwa 30 Bürger gekommen waren, hätten die meisten Bedenken aber ausgeräumt werden können, sagte Bürgermeister Rupert Popp (PFW). Der Gemeinderat stimmte der Änderung des Bebauungsplanes in seiner jüngsten Sitzung deshalb zu.

Der Aldi-Markt im Glonnfeld soll ausgebaut werden, vorgesehen ist eine Vergrößerung um 200 auf 1170 Quadratmeter. Daneben soll ein DM-Drogeriemarkt entstehen. Im Sommer 2015 hatten die Gemeinderäte dagegen nichts einzuwenden. Anschließend hatten Behörden, Verbände, aber auch Bürger im Zuge des Genehmigungsverfahrens die Möglichkeit, Bedenken vorzubringen - und sie machten davon reichlich Gebrauch. Viele Fragen konnten bei der Informationsveranstaltung geklärt werden. Firmenvertreter und Grundstückseigentümer wollen sich bemühen, die Belastungen so gering wie möglich zu halten.

So soll der Drogeriemarkt über den Aldi-Parkplatz beliefert werden, nicht über die Siedlungsstraßen. Dazu gebe es auch eine schriftliche Vereinbarung, sagte der Grundeigentümer. Be- und Entladen wird demnach im Gebäude. Das Unternehmen liefere die Ware zudem nicht mit großen Lastwagen an. Auch Verpackungen und Kartonagen werden auf diesem Weg abgeholt. Außerdem sind Schallschutzmaßnahmen vorgesehen.

Für den Aldi-Markt sind bisher maximal drei Anlieferungen pro Tag zulässig. Einen Anwohner rief auf den Plan, dass in den Unterlagen nun von vier die Rede sei. Regionalverkaufsleiter Stefan Ruhland sagte, dass drei Transporte im Regelfall weiterhin ausreichen würden. Mittlerweile werden, wie es in der Stellungnahme der Gemeinde zu den Einwendungen heißt, Fahrzeuge mit sehr viel leiseren Kühlaggregaten eingesetzt. Ruhland musste im Gespräch mit den Anliegern aber einräumen, dass "gelegentlich" lautere Kühllastwagen von Fremdfirmen Waren anlieferten. Als langfristige Option plant das Unternehmen eine Einhausung.

Ein großes Problem in dem nahe an der Autobahn gelegenen Gewerbegebiet sind parkende Lastwagen. Gerade nachts stehen auf dem Gelände des Discounters oft betriebsfremde Lastwagen. Die seien auch dem Unternehmen ein "Dorn im Auge", versicherte Ruhland. Die Praxis zeige aber, dass es schwierig sei, dies in den Griff zu bekommen. Zwar funktioniert die Schranke nach einem Defekt wieder einwandfrei. Nach Geschäftsschluss soll sie konsequent geschlossen werden. Dies sei aber nicht machbar, wenn zu diesem Zeitpunkt schon Lastwagen dort abgestellt sind. Das Unternehmen will sich weiter um eine Lösung bemühen.

Eine Tempo-30-Zone im Glonnfeld, die ein Anlieger ins Spiel brachte, lässt sich laut Verwaltungsleiter Johann Vachal nicht so einfach umsetzen, dafür wären Umbauten notwendig - und die Anwohner müssten mitzahlen. Ein Tempolimit soll aber geprüft werden. Laut Bürgermeister Popp bedeutet der geänderte Bebauungsplan für die Anwohner letztlich sogar eine Verbesserung, da bisher dreistöckig und somit deutlich höher gebaut werden durfte als nun festgelegt.

Möglicherweise kommt noch ein weiterer Drogeriemarkt. Es gibt Gerüchte, die im Rathaus aber niemand bestätigen konnte, dass sich die Kette Rossmann für Allershausen interessiert, für ein Areal auf der anderen Seite der Staatsstraße 2054. Der Bekleidungsmarkt Kik gibt seine Räume dort auf.

© SZ vom 06.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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