Allershausen:Wie ein richtiges Musikinstrument

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Endlich sind sie da: Mit einer geschmückten Pferdekutsche sind die drei neuen Glocken für die evangelische Kirche in Oberallershausen am Sonntag angekommen, die Freude bei Pfarrerin Karin Volke-Klink ist groß. (Foto: Marco Einfeldt)

Die neuen Kirchenglocken kommen mit der Pferdekutsche. In zwei Wochen kann man sie auch hören

Von Petra Schnirch, Allershausen

Die evangelische Kirchengemeinde in Oberallershausen erlebt gerade zwei aufregende Wochen. Am Sonntag sind die neuen Glocken - mit einer festlich geschmückten Pferdekutsche - eingetroffen. Aus diesem Anlass fand eine Andacht im Freien statt, im Gemeindehaus konnten sich die Gläubigen in einer kleinen Ausstellung ein Bild davon machen, wie die drei Glocken in der Werkstatt von Hermann Schmitt in Brockscheid, einem Dorf in der Vulkaneifel, gefertigt wurden. An diesem Dienstag wird sie ein Kran samt neuem Glockenstuhl in den Turm hieven. In zwei Wochen, am Sonntag, 27. September, werden sie um 10.30 Uhr feierlich geweiht, dann werden sie zum ersten Mal zu hören sein.

Im März 2018 hatte der Kirchenvorstand die Hiobsbotschaft erhalten, dass sowohl der Glockenstuhl als auch die drei Glocken ausgetauscht werden müssen. Die größte musste sofort stillgelegt werden, für die beiden anderen gewährte der Sachverständige eine Frist von zwei bis drei Jahren, in der sie weiter genutzt werden konnten.

Dass die alten Glocken nach knapp 80 Jahren ausgetauscht werden mussten, liegt laut Pfarrerin Karin Volke-Klink an dem minderwertigen Material. Auch die Glocken aus Oberallershausen - die Kirche stammt aus dem Jahr 1837 - wurden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. 1921 erhielt der Turm neue. Sie waren aus Eisen und wiesen im Laufe der Jahrzehnte Risse und Rostschäden auf. Ersetzt werden sie nun durch ein Geläut aus Bronze, das deutlich länger halten - und einen schöneren Klang haben wird. "Das wird ein richtiges Musikinstrument", sagt die Pfarrerin. Die Töne seien gut aufeinander abstimmt.

Die Christusglocke, sie ist die größte, hat ein Gewicht von 450 Kilogramm. Mit einem Durchmesser von 90 Zentimetern ist sie deutlich kleiner als ihre Vorgängerin, die es auf 115 Zentimeter brachte und schwerer war.

Auf ein Fest musste die Kirchengemeinde am Sonntag wegen Corona verzichten, eine Bewirtung fiel aus. Dennoch war es eindrucksvoll, die Glocken einmal aus der Nähe zu sehen. Das war nur am Sonntag möglich.

© SZ vom 14.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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